Tiere & Pflanzen

Kennst du den Igel?

Igel in der Nacht

Igel sind nachtaktiv. Bild: Kwasny221/CanStockPhoto

Hast du schon einmal einen Igel in der Natur gesehen, im Garten oder am Wegrand? Zumindest von Bildern kennst du das Stacheltier bestimmt, und hier erfährst du mehr über seine versteckte Lebensweise.

Der Igel ist ein kleines, fleischfressendes Säugetier. Erwachsene Tiere sind zwischen 20 und 30 cm lang. Ihr Gewicht ist erstaunlich variabel: Es kann zwischen 450 und 700 g betragen. Vor allem im September und Oktober frisst der Igel ausserordentlich viel, um Fettreserven für den Winterschlaf anzulegen.

Igel sehen schlecht, doch da sie nachtaktiv sind, ist ihr Geruchssinn ohnehin viel wichtiger. Dieser ist sehr gut entwickelt und ermöglicht dem Igel, seine Beute mit der Nase aufzuspüren. Wenn ein Igel ungewöhnliche Objekte riecht, beleckt er sie, kaut darauf herum und benetzt sie mit Speichel. Danach dreht und windet er sich, um seine Stacheln mit dem schaumigen Speichel zu überziehen. Wozu ihm dies dient, ist allerdings unbekannt.

Eingerollter Igel

Wenn sich ein Igel zusammengerollt hat, sieht man nur ein kleines Loch zwischen den Stacheln. Bild: JuliaSV/CanStockPhoto

Vorsicht, stachlig!

Auf dem Rücken trägt der Igel ungefähr 6000 Stacheln! Die Stacheln sind eigentlich Haare, die sich aufrichten und sträuben können – wie wenn du eine Gänsehaut bekommst. Zur Verteidigung rollt sich der Igel zusammen. Seine empfindlichen Körperteile befinden sich dann im Inneren eines Kokons aus Stacheln; diese umschliessen ihn, als ob er mit einer Kordel eine Kapuze zusammengezogen hätte. Dies funktioniert dank einem kräftigen Muskel, der unter den Stacheln den ganzen Igelkörper umfängt.

Da auf landwirtschaftlichen Flächen die Hecken verschwinden und Insekten als Nahrung knapp werden, hat sich der Igel den menschlichen Siedlungen genähert. Er lässt sich hauptsächlich dort nieder, wo er trockene Blätter finden kann, um ein Nest zu bauen.

Im Frühling ist Paarungszeit für die Igel. Das Weibchen senkt seine Stacheln, um bei der Paarung das Männchen nicht zu verletzen. Das Paar bleibt danach aber nicht zusammen, sondern das Männchen sucht sich weitere Partnerinnen. Das Weibchen bringt zwischen 2 und 7 Junge zur Welt, die zuerst blind, ganz rosa und stachellos sind. Nach einigen Stunden erscheinen weisse Stacheln, die später durch braune ersetzt werden. Die Jungen werden vom Weibchen allein aufgezogen. Sie können sich bereits zur Kugel einrollen, bevor sich ihre Augen öffnen.

Die grösste Bedrohung: Der Mensch

Die natürlichen Feinde des Igels sind grosse Greifvögel, Füchse, Dachse, aber auch Parasiten, die sich zwischen den Stacheln einnisten. Tödlicher sind für den Igel heutzutage jedoch Schneckenkörner und andere Gifte, die vom Menschen im Garten verwendet werden. Die nächsthäufige Todesursache für den Igel ist der Strassenverkehr.

Igel in deinem Garten

Auf dem Speisezettel des Igels stehen insbesondere Insekten und Schnecken - ein Igel im Garten schützt also das angepflanzte Gemüse!

  • Benutze keine Schneckenkörner oder anderen Schädlingsbekämpfungsmittel (ausser solchen, die für Igel ungefährlich sind).
  • Wenn du am hellichten Tag einen Igel findest, ist das nicht normal, denn Igel sind nachtaktiv. Versuche, ihn an einen geschützten Ort zu bringen; wenn er verletzt ist, kann ein Tierarzt oder eine Igelstation helfen.
  • Igel müssen nicht gefüttert werden, ausser während einer aussergewöhnlichen Trockenperiode oder wenn ein Igel sehr mager ist. In diesem Fall kannst du etwas Wasser in ein nicht zu hohes Gefäss geben sowie etwas Trocken- oder Nassfutter für Hunde oder Katzen.

Der Igel ist nicht näher verwandt mit dem Stachelschwein! Dieses ist ein Nagetier, das in tropischen und subtropischen Gebieten lebt, und viel grösser ist als ein Igel.

Erstellt: 07.06.2021
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