Technik & Materialien

Gemüse aus dem All oder aus dem Meer – Gewächshäuser der Zukunft

Gewächshaus am Meeresboden. Bild: Nemo's Garden

Weltweit werden neue Wege des Pflanzenanbaus erkundet, mit dem Ziel, Ressourcen effizient zu nutzen und Transportwege zu minimieren. Sogar das Meer oder das Weltall werden als mögliche Standorte für Gewächshäuser erkundet.

Weltweit werden neue Wege des Pflanzenanbaus erkundet, mit dem Ziel, Ressourcen effizient zu nutzen und Transportwege zu minimieren, wie z. B. mit Vertical Farming (Vertikale Landwirtschaft). Pflanzenanbau in Hochhäusern spart an Anbaufläche, benötigt weniger oder keine Pflanzenschutzmittel und der Wasserverbrauch ist minimal. Realisierte Projekte gibt es beispielsweise in Newark (USA) oder in Singapur. Weitere sind in Entwicklung und es wird intensiv nach Technologien geforscht, um die Effizienz der Gewächshochhäuser zu verbessern.

Einen anderen Weg, und zwar der in die Tiefe, geht "Nemo’s Garden", ein Unterwassergewächshaus vor der Küste Italiens. Dort wachsen Pflanzen in durchsichtigen Biosphären unter Wasser. Süsswasser für die Bewässerung der Pflanzen wird durch Verdunstung des Meerwassers und Kondensierung innerhalb der Biosphäre gewonnen. Das benötigte Licht liefert die Sonne.

Unter sicher nicht weniger schwierigen Bedingungen werden Pflanzen in der Antarktis gezogen. Dort betreibt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt das Gewächshaus Eden-ISS mit dem Ziel, Technologien und Systeme zu entwickeln, die in Zukunft die Versorgung bemannter Missionen zum Mond oder zum Mars ermöglichen werden. Im Weltraum selbst sind bereits vor Jahren die ersten Pflanzen gesprossen und sogar verzehrt worden. 2015 durften Astronauten der ISS ihren selbst gezogenen Salat geniessen. Mehrere Experimente sind bereits durchgeführt worden, um das Wachstum von Pflanzen unter den im Weltall herrschenden Bedingungen wie Schwerelosigkeit oder extremen Temperaturen durch spezielle Technologien zu ermöglichen.

Erstellt: 28.04.2020
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