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Internet – Wo verschwindet die Energie?

Bild: CanStockPhoto

Der grösste Teil der Energie, die das Internet verbraucht, verschwindet unbemerkt irgendwo weit weg von uns. In riesigen Rechenzentren.

Auch wenn die mobilen Geräte nicht so viel Strom zu benötigen scheinen, setzen wir beim Eintreten in die Online-Welt eine gewaltige Maschinerie in Gang. Diese kann je nach Aufgabe durchaus bemerkenswerte Mengen an Energie verbrauchen. Wäre das Internet ein Land, hätte es Greenpeace zufolge den sechsthöchsten Stromverbrauch. Gemäss einer Studie der digitalen Agentur WeAreSocial und des Software-Anbieters Hootsuite sollen im Jahr 2018 über 4 Milliarden Menschen im Durchschnitt 6 Stunden am Tag im Internet verbracht haben. Das ergibt eine Nutzungsdauer von 1 Milliarde Jahre innerhalb eines Jahres.

Die Daten, die über mobile Geräte gesendet bzw. empfangen werden, werden über Mobilfunkstationen und Router an mehrere grosse Rechenzentren geleitet und dort verarbeitet. An allen diesen Stellen wird Strom verbraucht. Rechenzentren können aus Tausenden von Servern – also grossen Computern – bestehen und soviel Strom wie eine Kleinstadt verbrauchen.

Ein grosser Teil der Energie wird für die Kühlung bereitgestellt, denn die Server müssen auf konstanter Temperatur gehalten werden. Du hast sicher auch schon gemerkt, dass dein digitales Gerät bei bestimmten Aufgaben heiss läuft. Laptops haben eingebaute Lüfter, um dem Problem entgegenzuwirken. In Rechenzentren finden sich grosse Ventilatoren oder Pumpen für Kühlwasser, das auf Wärmetauscher gesprüht wird. Werden sie in Gang gesetzt, ist es, als würden riesige Kühlschränke eingeschaltet. Dieser Energieverbrauch lässt sich auch in CO2-Ausstoss übersetzen. Man schätzt, dass der weltweite Energieverbrauch des Informations- und Kommunikationssektors etwa 3.7% der globalen Treibhausgasemissionen entspricht. Zum Vergleich: Der Luftverkehr verursacht ca. 2.5% der globalen CO2-Emissionen.

Erstellt: 22.08.2019
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