Technik & Materialien

Kunststoff als Rasenersatz

Stade de Suisse von innen.

Das Stade de Suisse von innen. Kunstrasen ist sehr strapazierfähig. Die Stadien können mehr genutzt werden. Bild: Amstuzmarco/WikimediaCommons

Ein Kunstrasen besteht aus einem Kunststoff, der wegen seiner Strapazierfähigkeit und Hautverträglichkeit für Fussballplätze besonders geeignet ist.

Kunst- und Naturrasen: worin unterscheiden sich die beiden Rasenarten? Der Kunstrasen ist langfristig kostengünstiger. Denn im Gegensatz zum Kunstrasen muss echter Rasen gedüngt, gemäht und bewässert werden. Manche Stadien haben bereits umgerüstet und lassen ihre Mannschaften nur noch auf Kunstrasen spielen. Auch dürfen alle Turnier-Spiele – ausser die Europa- und Weltmeisterschaften – auf künstlichem Gras ausgetragen werden.

Strapazierfähiges Nylon

Woraus besteht Kunstrasen? Der am häufigsten dafür verwendete Kunststoff heisst Polyamid. Er ist besser bekannt unter dem Namen Nylon. Weil Nylon sehr reissfest ist und in Form bleibt, wird es nicht nur für Kunstrasen, sondern auch für andere Kleidungsstücke oder Gebrauchsgegenstände wie zum Beispiel Nylonstrümpfe oder Schnürsenkel verwendet.

Die zur Herstellung von Polyamid benötigten Chemikalien werden aus Erdöl gewonnen. In aufwendigen, chemischen Prozessen verwandelt man diese Chemikalien dann in körnerförmigen Kunststoff. Die Körner werden anschliessen in einer Flüssigkeit aufgelöst und erhitzt. Es entsteht eine sirupähnliche und zähflüssige Masse, die durch Düsen gepresst wird. Je nach Wahl der Düsen und der chemischen Zusätze, erhält man unterschiedlich dicke Polyamid-Fasern mit unterschiedlichen Eigenschaften.

Wieso sind Kunstrasen so beliebt?

Kunstrasen wird meistens in Rollen mit einer Breite von 3–5 m verlegt. Die künstlichen Grashalme sind auf einer elastischen und wasserdurchlässigen Gummischicht angebracht. Zwischen die Grashalme wird Sand und/oder Gummigranulat gestreut, damit die Spieler beim Umfallen besser rutschen und ihre Haut sich nicht am Polyamid aufschürft.

Kunstrasen ist so beliebt, weil man auf ihm das ganze Jahr spielen kann. Er ist viel wartungsfreundlicher als ein Naturrasen. Er muss nicht gedüngt, gemäht oder bewässert werden und er ist resistenter gegen Wind und Wetter. Dank dieser Vorteile kann mit einem Kunstrasen viel Geld gespart werden.

Kunstrasen kommt nicht bei allen Fussball-Freunden gut an. Viele sind der Ansicht, die Verwendung von Kunstrasen sei ein Traditionsbruch und bloss Geldmacherei der Kunstrasen-Hersteller. Oder aber sie finden, dass das Fussballspielen an und für sich anders ist, als auf einem Naturrasen. Ausserdem würden die Polyamid-Platten unter der Sonne zu warm werden, während Naturrasen von der Erde gekühlt werde. Inzwischen wird aber Kunstrasen sogar von der FIFA für die Vorrunden der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien akzeptiert. Das Endspiel soll aber immer noch auf natürlichem Gras stattfinden, ausser es liegt eine Ausnahmebewilligung der FIFA für Kunstrasen vor.

Weitere Quellen: Weltfussballerverband Fifa

Erstellt: 18.04.2013

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