Zellen & Moleküle

Oh Schreck – ein Fleck!

manchmal sind Flecken ganz schön hartnäckig

Wasser, Seife, andere Hausmittelchen – manchmal sind Flecken ganz schön hartnäckig. Bild: djem/Shutterstock.com

Zur Fleckenentfernung werden im Handel viele verschiedene Produkte angeboten. Häufig helfen aber auch simple Hausmittelchen wie Alkohol, Gallseife, Salzwasser oder Zitronensaft. Dabei hilft es, wenn man die Eigenschaften des Flecks kennt und weiss, wie und warum man ihn mit bestimmten Mitteln aus dem Gewebe lösen kann.

Grasflecken lassen sich schlecht mit reinem Wasser entfernen, denn dieses schwemmt die Pflanzenfarbstoffe nur noch weiter ins Gewebe, der Fleck wird also grösser. Die Gerbstoffe aus dem Gras lassen sich jedoch mit Säure lösen, zum Beispiel Zitronensaft oder Essigreiniger/Essigessenz.

Fettflecken lösen sich in reinem Wasser sehr schlecht, weil die Fettmoleküle nicht polar, sondern apolar sind. Fett lässt sich also am besten mit Lösungsmitteln entfernen, die ebenfalls mehr oder weniger apolar sind. Dazu gehören die organischen Lösungsmittel Aceton, Alkohol oder Brennsprit, die darum auch als lipophil (=Fett-liebend/-anziehend) bezeichnet werden. Viele Stoffe oder Möbel werden jedoch durch diese Lösungsmittel beschädigt: Unversehens hat man dann mehr gelöst als gewünscht, so dass man nicht nur den Fleck entfernt, sondern auch gleich die Farbe vom T-Shirt ... Besser geeignet sind darum Seifen wie Gallseife: Man befeuchtet den Fleck mit Wasser und bestreicht ihn mit der Seife. Nach einigen Minuten kann man ihn mit Wasser auswaschen.

Heisses Wasser löst Flecken in der Regel besser als kaltes – mit einer Ausnahme: Blutflecken müssen mit kaltem Wasser behandelt werden! Denn beim Kontakt mit heissem Wasser gerinnen die Proteine im Blut. Das heisst, die Proteinfäden knäueln sich zusammen und verklumpen, wobei sie sich um so fester mit mit dem Stoff verbinden. Dasselbe geschieht, wenn Blut eintrocknet, so dass man Blutflecken (wie fast alle Flecken) möglichst sofort auswaschen sollte. Eingetrocknete Blutflecken können mit kaltem Salzwasser oder verdünntem Salmiakgeist (ausser auf Seide und Wolle) behandelt werden. Salmiakgeist ist wässrige, basische Lösung von Ammoniak.

Kugelschreiberflecken können mit reinem Alkohol oder Brennsprit entfernt werden. Obwohl Wasser ein starkes Lösungsmittel ist, lösen sich doch viele Farben und Tinten besser in leicht lipophilen Lösungsmitteln wie Alkohol.

Bei gewissen Flecken wirkt auch eine mechanische Vorbehandlung: Schokoladeflecken können mit einem stumpfen Messer vorsichtig abgekratzt werden. Wachsflecken werden auf beiden Seiten mit Löschpapier oder Haushaltpapier bedeckt und dann mit einem Bügeleisen bei mittlerer Hitze ausgebügelt. Dabei wird das Wachs flüssig und vom Löschpapier wie Wasser aufgesogen. Häufig kann so bereits das meiste entfernt werden; ansonsten kommen weitere Methoden wie für Fettflecken zum Einsatz.

Meistens empfiehlt es sich (vor allem bei empfindlichen Stoffen), die geplante Reinigungsmethode erst an einer unauffälligen Stelle auszuprobieren.

Für die hier erwähnten Tipps zur Entfernung von Flecken können wir keine Verantwortung übernehmen – aber vielleicht helfen die beschriebenen Mechanismen der einen oder dem anderen, ein Lieblingskleidungsstück zu retten!

Erstellt: 25.01.2013

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