Mit Köpfchen und Fingerspitzengefühl
Zwei linke Hände hat Yanis Gabriel definitiv nicht. Zu Hause in der Heimwerkstatt an etwas herumzutüfteln hat ihm schon immer viel Spass gemacht. Sein Vater ist ebenfalls Polymech und wohl auch deshalb brauchte Yanis nach der Schule nicht lange zu überlegen: Er bewarb sich für eine Polymechanikerlehrstelle bei Roche, bestand einen Onlinetest, wurde zu einem Gespräch und danach zu drei Tagen Schnuppern eingeladen. Und wusste gleich: Das ist der Beruf für mich.
Jetzt absolviert Yanis das zweite von insgesamt vier Ausbildungsjahren. Im Moment geht es vor allem darum, in der Werkstatt Teile zu fertigen. Das kann auf Grundlage von Zeichnungen sein oder von Musterteilen, die er vermessen und von denen er dann genaue Kopien herstellen muss. Manchmal erhält er auch nur eine Problemstellung. Dann sucht er selbständig nach einer Lösung, fertigt Zeichnungen an, stellt Teile her und prüft sie auf ihre Eignung. Er lernt, alle möglichen Maschinen zu bedienen, und eignet sich viel Wissen über die Eigenschaften verschiedener Materialien an.
Polymechaniker sind gesucht. Auch wer sich weiterbilden möchte, hat nach der Lehre gute Karten. Yanis beispielsweise kann sich gut vorstellen, später noch ein Studium in Maschinenbau anzuhängen. In vielen Firmen geht das auch berufsbegleitend.
Kopf und Hände gefordert
Würde er seine Lehre weiterempfehlen? "Allen technisch Interessierten auf jeden Fall", sagt Yanis. Weitere Pluspunkte in seinen Augen: Man braucht nicht nur den Kopf, sondern auch die Hände. Statt stundenlang am Computer zu sitzen, im Team mit anderen etwas ganz Konkretes zu schaffen. Mitbringen sollte man Freude am Umgang mit Technik, ein gutes Vorstellungsvermögen – und gute Noten in Mathematik: "Aber der Spass am Beruf ist das Allerwichtigste", sagt Yanis. Dass es in seiner Werkstatt kaum Mädchen gibt, findet er schade: "Wenn es ihnen nichts ausmacht, ab und zu dreckige Hände zu haben, gibt es dafür wirklich keinen Grund", meint er.