Dem Virus auf der Spur
Mittlerweile sind acht Unterarten, sowie zahlreiche Subtypen, des endotheliotropen Elefanten-Herpesvirus (EEHV) entdeckt worden. Sie unterscheiden sich in ihrer Virulenz. Das bedeutet, dass sie nicht alle gleich gefährlich für die Elefanten sind. Eine Infektion mit einer bestimmten Unterart des Virus ist beispielsweise ungefährlich für Afrikanische Elefanten, während Asiatische Elefanten daran sterben können. Besonders anfällig sind ein- bis siebenjährige Asiatische Elefantenkälber, die in Gefangenschaft geboren wurden.
Aber auch in freier Wildbahn lebende Elefanten können am Virus erkranken. Die wachsende Zahl an infizierten Elefanten lässt einen Zusammenhang zwischen der Erkrankung und dem schwindenden Lebensraum der Tiere vermuten. Wie das Virus übertragen wird, ist noch unbekannt, man vermutet aber, dass die Infektion durch die Übertragung von Körperflüssigkeiten erfolgt.
Das Virus wird mittels DNA-Vervielfältigung nachgewiesen
Am Smithsonian-Nationalzoo werden Blutproben von Dickhäutern aus ganz Amerika untersucht, wenn diese Symptome einer EEHV-Infektion wie Ödeme am Kopf oder Rüssel aufweisen. Ob der Elefant tatsächlich mit EEHV infiziert ist, wird mittels Polymerase-Kettenreaktion, englisch: Polymerase Chain Reaction (PCR), festgestellt. Bei dieser Methode kann ein spezifisches Stück der DNA, also des Genoms des Virus millionenfach vervielfältigt und nachgewiesen werden. Werden die Viren im Elefantenblut nachgewiesen, können die infizierten Tiere mit einem speziellen Medikament gegen Viren, einem sogenannten Virostatikum, behandelt werden.
Die bisherigen Medikamente helfen nicht immer
Schon viele Tiere konnten so gerettet werden. Doch leider hilft die Behandlung nicht bei allen Elefanten. Warum das so ist, versuchen Forscher nun herauszufinden, indem sie zumindest Teile des Genoms aller EEHV Unterarten und Subtypen sequenzieren. Die Kenntnis der genetischen Unterschiede zwischen den Virenstämmen soll den Forschern dabei helfen, genauere diagnostische Methoden sowie spezifische Medikamente zu entwickeln, die gegen alle krankmachenden EEHV Subtypen wirksam sind.