Technik & Materialien

Die mobile Zukunft anno dazumal

Frankreich im Jahr 2000. Postkarte aus dem Jahr 1899. Bild: Jean Marc Cote/Wikimedia Commons

Wie neue Technologien die Art sich fortzubewegen verändern könnten, das haben sich die Menschen schon immer gern ausgemalt.

Wie neue Technologien die Welt verändern könnten – und ganz besonders, die Art, sich darin fortzubewegen –, das haben sich die Menschen schon immer gern ausgemalt. Auffallend ist, dass bei diesen Visionen stets der alte Traum vom Fliegen ins Spiel kommt. Auf Postkarten aus der Zeit um 1900 etwa wuselt es im Himmel über den Städten nur so von allen möglichen (und unmöglichen) Flugmaschinen. Da gibt es Raketenrucksäcke und fliegende Velos, Strassenbahnen und Taxis und für den Warentransport fliegende Lieferdienste. Selbst der Pöstler bringt die Post durch die Luft ans Fenster, Brände löscht die fliegende Feuerwehr und für Ferien auf dem Mond stehen Raketenrampen bereit.

In den 50er-Jahren dachte man sich die Städte der Zukunft dicht bebaut und mit Wolkenkratzern übersät. Über die Strassenschluchten spannen sich Brücken und Schwebebahnen. So wird der tosende Verkehr auf verschiedenen Ebenen organisiert und der knapp verfügbare Platz möglichst optimal genutzt. Und natürlich fährt in dem Gewusel niemand mehr selbst: Magnetstreifen auf der Fahrbahn lenken die einzelnen Transportkapseln, während ihre Insassen gemütlich lesen, fernsehen oder plaudern.

Und in der Schweiz? Aus dem Jahr 1947 stammt die Vision einer propellerbetriebenen "Hängeschnellbahn". Über den bestehenden Eisenbahngeleisen montiert, beansprucht sie im bereits dicht besiedelten Land nur wenig zusätzlichen Raum. Doch die wahre Sensation ist, dass diese neuartige Bahn die Strecke Zürich–Bern in nur 45 Minuten bewältigt und damit die Strasse schlägt! (Nebenbei: Die erste Autobahnstrecke wird 1962 gebaut: Es ist die Grauholzautobahn zwischen Schönbühl und Wankdorf im Kanton Bern).

Erstellt: 31.10.2019
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