Tierische und technische Leistungen im Bereich der Wahrnehmung.
Fledermäuse orientieren sich mittels Ultraschall. Bild: CanStockPhoto
Mit 1,5 Millionen Sehzellen kann ein Turmfalke eine Maus aus 1,5 Kilometern Höhe noch sehen. Mit einem solchen Sehvermögen könnte man aus 30 Metern Entfernung ein Buch lesen.
Beim Menschen ist ab einer Frequenz von rund 20’000 Hertz Schluss. Höhere Töne hören wir nicht mehr. Fledermäuse und Delfine nehmen Töne bis 200’000 Hz wahr. Den Weltrekord hält mit 300’000 Hz ein unscheinbarer Nachtfalter, der damit den mit Ultraschall jagenden Fledermäusen entkommt.
Ein ausgezeichnetes Sehvermögen haben Spionagesatelliten. Aber Nummernschilder von Autos können sie nicht lesen. Dafür ist die Höhe von etwa 300 Kilometern über dem Boden zu viel.
Der Aal könnte einen einzigen Tropfen Blut im dreifachen Volumen des Bodensees riechen. Das macht ihn, auch im Dämmerlicht trüber Gewässer, zu einem hocheffizienten Jäger.
Auch mit chemischer Analyse lassen sich sehr geringe Mengen messen. Im Trinkwasser sollten zum Beispiel weniger als 0,1 Mikrogramm Pestizide pro Liter sein. Diese Menge entspricht einem Reiskorn auf 20 000 Kilogramm Reis.
Mit dem Ohr sehen: Fledermäuse sind fast blind. Zum Jagen stossen sie hochfrequente Rufe (Ultraschallwellen) aus, die von Hindernissen, aber auch von Insekten zurückgeworfen und vom Ohr der Fledermaus zielgenau interpretiert werden.
Fliegende Motorsäge: Der Ruf einer jagenden Fledermaus kann bis zu 110 Dezibel laut sein. Das entspricht etwa der Lautstärke einer Motorsäge. Zum Glück hören wir Menschen nichts davon.
Mit dem Bart fühlen: Seehunde haben den besten Tastsinn. Nicht über die Haut, sondern über ihre Barthaare, deren Wurzel mit über 1000 Nervenzellen verbunden ist.
3D-Nachtvision: Bei den Schleiereulen sitzt eines der unter den Federn versteckten Ohren etwas höher als das andere. So kann sie unterscheiden, aus welcher Richtung und aus welcher Höhe ein Geräusch kommt. Die lautlose Mäusejägerin hört also quasi in 3D.
Winzige Spezialisten: Künstliche Sensoren, die die Wahrnehmung unserer Sinnesorgane übertreffen, müssen erst noch entwickelt werden. Unschlagbar sind sie aber schon heute bei Spezialaufgaben, die völlig ausserhalb der menschlichen Fähigkeiten liegen: So können winzige Nanosensoren Biomarker für Krebs im Blut finden, den Blutzuckergehalt bestimmen oder den Stoffwechsel in lebenden Zellen aus nächster Nähe aufzeichnen.
Text: SATW / Christine D'Anna Quelle: Technoscope 3/18: Technik für die Sinne. Technoscope ist das Technikmagazin der SATW für Jugendliche
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