Körper & Gesundheit

Wie funktionieren Dopingmittel?

Dopingmittel sehen nicht nur verscheiden aus, sondern haben auch andere Wirkungen

Bild: Denis Pepin/Shutterstock.com

Dopingmittel sind unerlaubte Substanzen welche die sportliche Leistung steigern. Es gibt zahlreiche verschiedene Wirkstoffe welche ganz unterschiedliche Effekte auf den Körper haben.

Anabolika fördern das Muskelwachstum

Anabolika sind wohl die bekanntesten Dopingmittel. Sie werden vor allem im Kraftsport verwendet. Zu den Anabolika gehören vor allem anabole Steroide, welche dem männlichen Sexualhormon Testosteron sehr ähnlich sind. Sie bewirken einen schnellen Aufbau der Muskelmasse ohne Einlagerung von Körperfett.

Deshalb ist die Einnahme von Anabolika bei Bodybuildern, Gewichthebern, Sprintern und Weitspringern verbreitet, welche eine hohe Muskelmasse und Schnellkraft benötigen. Doch auch im Ausdauersport wie beim Radfahren sind Anabolika sehr verbreitet. Dort werden sie während intensiven Trainingsphasen eingesetzt, da sie die Regenerationsfähigkeit und den Sauerstofftransport der Muskeln erhöhen.

Die Einnahme von Anabolika hat einige ungemütliche Nebenwirkungen ...

Bei Männern kommt es zur Verweiblichung, da die Substanz im Körper zum weiblichen Sexualhormon Östrogen umgewandelt wird. Deshalb können bei Männern nach langer Einnahme von Anabolika Brüste wachsen, die Hoden schrumpfen und die Samenproduktion beeinträchtigt sein. Bei Frauen hingegen kommt es bei langer Einnahme zur Vermännlichung, wie Bartwachstum, Glatzenbildung und Kehlkopfwachstum. Bei Jugendlichen kann es zu Wachstumsstörungen führen.

Ein weiteres berüchtigtes Dopingmittel ist Erythropoetin, besser bekannt als EPO.

EPO verdickt das Blut

Erythropoetin ist ein Hormon, welches das Wachstum und die Bildung von roten Blutkörperchen fördert – das Blut wird sozusagen „konzentriert“. Dadurch kann mehr Sauerstoff im Blut zu den Muskeln transportiert werden und die Ausdauerleistung beträchtlich erhöht werden. Diese Verdickung des Blutes kann aber sehr gefährlich sein! Gefässe können verstopfen und es kann im schlimmsten Fall zum Herzinfarkt kommen. 

Auch durch Blutdoping wird eine Verbesserung des Sauerstofftransports ausgelöst. Dabei wird einem Sportler entweder eigenes Blut, das bereits Monate zuvor für diesen Zweck entnommen wurde, oder fremdes Blut zugeführt. Dadurch erhöht sich das Blutvolumen und die Fähigkeit, Sauerstoff zu transportieren. Die Nebenwirkungen sind die gleichen wie bei EPO.

Betablocker mindern Stress und Nervosität

Auch sogenannte Betablocker stehen für gewisse Sportarten auf der Dopingliste. Betablocker hemmen die Wirkung von Stresshormonen. Sie finden Anwendung in Sportarten, bei denen man entweder ein ruhiges Händchen braucht (z. B. Bogenschiessen) oder einen kühlen Kopf bewahren muss (z. B. Schach). 

Leichter werden mit Diuretika

Diuretika werden zur Entwässerung eingesetzt und vermindern eigentlich die Leistung des Sportlers. Sie können einen starken Wasserverlust herbeiführen und dadurch das Körpergewicht um 1–3 Kilogramm verringern. Diuretika werden von Sportlern, die in Gewichtsklassen kämpfen (z. B. Judo, Ringen oder Boxen) kurz vor dem offiziellen Wiegen genommen, um das Körpergewicht zu senken und in einer leichteren Gewichtsklasse kämpfen zu dürfen. Zwischen dem offiziellen Wiegetermin und dem eigentlichen Wettkampf holt der Sportler den Gewichtsverlust wieder auf, um für den Wettkampf fit genug zu sein.

Nebenwirkungen von Diuretika sind Mineralmangel und zum Teil schwere Nierenschäden und Muskelkrämpfe.

Stimulanzien wirken auf das zentrale Nervensystem

Stimulanzien (z. B. Alkohol), Narkotika (z. B. Schmerzmittel) und Cannabinoide (z. B. Cannabis) sind vor und während eines Wettkampfes verboten, dürfen aber während der Trainingsphase eingenommen werden. Allerdings ist hier Vorsicht geboten, denn einige Substanzen lassen sich über längere Zeit nachweisen und können noch lange nach der Einnahme zu einem positiven Befund führen.

Zu den Stimulanzien gehören Amphetamine und Ephedrin. Sie wirken stimulierend und euphorisierend auf das zentrale Nervensystem und steigern die motorische Aktivität. Durch die Einnahme solcher Substanzen können letzte Kraftreserven mobilisiert werden und die Konzentrationsfähigkeit sowie die Aufmerksamkeit erhöht werden. Bei der Einnahme von Stimulanzien reagiert das körpereigene Warnsystem nicht mehr, weshalb die letzten Kraftreserven aufgebraucht werden können, ohne dass dies der Sportler merkt. So kann die Einnahme zu Erschöpfung, Ohnmacht und im Extremfall zum Tod führen. Zudem haben Stimulanzien ein gewisses Suchtpotential.

Narkotika wirken schmerzlindernd und beruhigend. Sie werden oft bei Sportarten wie Sportschiessen oder Golf eingenommen. Auch diese Substanzen können süchtig machen. Bei zu hoher Dosierung führen sie zu Bewusstseinstrübung, Ohnmacht oder gar zum Tod.

Die aktuelle Dopingliste findest du bei der Stiftung Antidoping Schweiz

Erstellt: 10.10.2012

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