Manchmal frage ich mich, wie es soweit kommen konnte: Letzte Woche leitete ich einen Workshop in unserem "Fablab" und plötzlich stieg die CNC-Fräse aus. Dieses Gerät wird über digitale Daten gesteuert und kann Materialien wie Holz oder Plastik sehr exakt fräsen. Nun stand ich also vor der kaputten Maschine und versuchte sie mithilfe von telefonischen Anweisungen des technischen Diensts der Firma wieder zum Laufen zu bringen. Dabei habe ich doch eigentlich keine Ahnung von Technik. Ursprünglich bin ich nämlich Kommunikations-Wissenschaftlerin und nicht Ingenieurin. Trotzdem stehe ich heute tagtäglich in einem Labor mit ausgeklügelten technischen Maschinen.
Programmieren für Nicht-Informatiker
Wie kam es also dazu? Den Weg ins "Fablab" – das ist die Abkürzung des englischen "fabrication laboratory" – schlug ich nach meinem Grundstudium ein. Damals spezialisierte ich mich auf Interaktionsdesign. Ziel dieser Disziplin ist das vereinfachte Zusammenspiel von Technologie und dem Menschen. Vor fünf Jahren besuchte ich dann einen ersten Workshop in Zürich, wo ich zum ersten Mal selbst einen 3D-Drucker nutzte. Mir wurde bewusst, dass solche Geräte auch für Nicht-Ingenieure und Nicht-Informatiker einfach zu bedienen und zu programmieren sind. Wenn jemand interessiert ist, kann er sich das Know-How dafür leicht selbst aneignen. Die Software, die wir dafür nutzen, ist meist Open Source; also auf dem Internet frei verfügbar und auch für Laien verständlich. Heute kann ich dank vorprogrammierten Code-Schnipseln aus dem Internet einfache Schnittstellen zwischen Computer und 3D-Drucker selbständig programmieren.