Dank unseren zwei Augen sehen wir Menschen die Welt in 3D. Jedes Auge nimmt einen Gegenstand aus einem etwas anderen Winkel wahr: Das rechte sieht ein wenig mehr von der rechten Seite, das linke etwas mehr von der linken. Wer sich abwechselnd ein Auge zuhält, kann das leicht selber testen. Unser Gehirn setzt die beiden Bilder wieder zu einem einzigen Bild mit Tiefeneffekt zusammen. Das nützen die VR-Brillen aus: Über zwei Displays, eins für jedes Auge, übertragen auch sie zwei leicht versetzte Bildausschnitte. Unser Hirn setzt diese dann getreulich in drei Dimensionen wieder zusammen.
Gleichzeitig übertragen eingebaute Trackingsysteme und Sensoren Bewegungen, Kopfneigung und Blickrichtung in den virtuellen Raum. So entsteht bei den Spieler:innen der Eindruck, sich in einem Raum zu befinden, in dem sie sich umsehen und frei bewegen können. Dank zusätzlichen Eingabegeräten (VR-Controller) können sie auch direkt mit der virtuellen Welt interagieren.
Ein Riesengeschäft
Etwas anders funktionieren AR-Brillen. Das sind durchsichtige Videobrillen, die Daten ins Blickfeld einblenden. Sie fügen der Wirklichkeit also digitale Elemente hinzu (AR bedeutet "Augmented Reality" oder "angereicherte Wirklichkeit"): Das können Pokémon sein, die eingefangen werden müssen. Oder genaue Anweisungen, die sich über die Motorteile legen, die ein Mechaniker repariert. Zurzeit wird in die Entwicklung von immer perfekteren VR- und AR-Brillen viel Geld investiert. Einerseits, weil Gaming ein Riesengeschäft ist. Aber VR- und AR-Brillen können auch in vielen weiteren Bereichen gute Dienste leisten: Zum Beispiel Chirurgen bei komplizierten Operationen unterstützen, fremde Welten ins Schulzimmer bringen, bequem vom Sofa aus ein Museum besuchen oder an einem Konzert teilnehmen. Und schliesslich kommt man ohne diese Brillen nicht ins Metaverse, in dieses neuartige begehbare 3D-Internet, von dem IT-Unternehmen wie Facebook und Microsoft träumen.