Technik & Materialien

Was ist ein Game eigentlich genau?

Gaming Controller

Bild: CanStockPhoto

Stark vereinfacht gesagt, ist ein Videospiel eine programmierte Datei.

Eine wichtige Rolle spielt beim Entwickeln eines Games die Programmiererin. Sie ist dafür verantwortlich, das Spiel konkret umzusetzen. Dazu braucht sie sogenannte Game-Engines (Spielmotoren) und weitere Software Tools, die den Spielverlauf steuern. Meist entwickeln die Programmierteams diese nicht selber, sondern verwenden von grossen Unternehmen entworfene Engines. Zurzeit gelten "Unity", "Unreal Engine" und "Cry Engine" als die besten Motoren. Die Idee und das Konzept für das Spiel liefert die Gamedesignerin: Sie entwickelt Story und Missionen, die Spielregeln, Levels und Handlungsbögen, denkt sich Figuren, Umgebungen und Landschaften aus – alles, was für die Spielhandlung wichtig ist. Zusammen mit den Programmierer:innen, Grafiker:innen, 2D- und 3D-Artists, Animator:innen und Tongestalter:innen baut sie eine erste Testversion.

Wie baue ich mein eigenes Videogame?

Auch ohne Programmierkenntnisse kann man ein (einfaches) 3D-Videogame entwickeln (und gleichzeitig sogar programmieren lernen). Zum Beispiel mit dem eigens für Schulen entwickelten Online-Tool Agent Cube.

Mit dem (allerdings nicht kostenlosen) "Spielestudio" für die Nintendo Switch kann man Autorennen und Actionspiele in 2D und 3D programmieren und online mit anderen teilen.

Mehr als ein Spiel: Was Games sonst noch so können

Games sind zuerst einmal Unterhaltung. Aber weil sie ein einladendes Tor in eine virtuelle Welt darstellen, in der vieles spielend möglich wird, sind sie das ideale Instrument, um Wissen zu vermitteln und auch ganz seriöse Ideen verständlich zu machen. Zum Beispiel mit einer Zeitreise in die Zukunft, bei der klar wird, wie sich unsere Wälder verändern müssen, um mit einem heisseren und trockeneren Klima fertig zu werden. Oder durch den Rollenwechsel mit einer Spinne, die im Regenwald jagt, der hautnah klar macht, wie wichtig das von vielen verabscheute Krabbeltier für das natürliche Gleichgewicht ist.

Verschiedene Fachhochschulen experimentieren damit, ob sich Spiele wie Minecraft, in denen virtuelle Welten erschaffen werden, für die Gebäudetechnikplanung einsetzen oder sich als Einstieg in das Architektur- oder Ingenieurstudium eignen. Sie sind damit nicht allein. Überall dort, wo Menschen Neues lernen, werden immer öfter sogenannte "Serious Games" eingesetzt, bei denen die Spieler:innen in erster Linie Spass haben und nebenbei neues Wissen erwerben.

Nützlicher Unfug

Lange bevor die Menschen schreiben lernten, spielten sie bereits. In den Gräbern von Steinzeitkindern fand sich Spielzeug aus geschnitzten Knochen. In den Fels geritzte Spielbretter zeigen, dass die Arbeiter, die im alten Ägypten Pyramiden bauten, in ihrer Freizeit Senet spielten, das älteste Brettspiel der Welt (und ein Vorläufer unseres "Eile mit Weile").

Der Mensch spielt nicht allein. Auch Tiere spielen und toben und scheinen dabei einen Heidenspass zu haben. In Wirklichkeit trainieren sie damit Fähigkeiten, die sie fürs Überleben brauchen: Geschicklichkeit, Grenzen ausloten, mit andern kooperieren, flexibel reagieren. Das scheint, auch bei uns Menschen, ein wichtiger Zweck des Spielens zu sein. Beim Spielen lernen wir, uns in sozialen Gruppen zu bewegen.

Erstellt: 10.07.2023
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