Körper & Gesundheit

Wozu braucht es eigentlich Blutspenden?

Eine Blutspende

Die eigentliche Blutspende dauert nur 10 Minuten und ist für die meisten Menschen gut verträglich. (Bild: CanStockPhoto)

Unser Blut ist trotz moderner Technik nicht künstlich herstellbar, es kann nur vom Körper selbst gebildet werden. Verunfallte und kranke Personen sind bei hohem Blutverlust aber auf zusätzliches Blut angewiesen. Dank Blutspenden von gesunden Personen ist es möglich, diese Nachfrage zu decken.

Verunfallte Personen, die viel Blut verloren haben, sind auf Blutspenden angewiesen. Dasselbe gilt für Kranke, die operiert werden müssen. Bei einer Lebertransplantation beispielsweise werden bis zu 100 Blutkonserven benötigt! Um diese Mengen an frischem Blut bereitstellen zu können, braucht es genügend Nachschub von gesunden Personen.

Heutige Blutspenden werden in so genannten Blutkonserven gelagert und sind je nach Blutbestandteilen zwischen 5 und 42 Tage lang haltbar. Nur sehr aufwendig bearbeitete Blutprodukte können länger als 6 Wochen gelagert werden.

Ist eine Blutspende gefährlich?

Gesunde Personen zwischen 18 und 60 Jahren, welche die Spendenkriterien erfüllen, dürfen Blut spenden. Dazu darf einen aber niemand zwingen, denn die Blutspende beruht auf absolut freiwilliger Basis. Für jede Spende wird eine neue, sterile Nadel verwendet, damit sich die Spenderin oder der Spender nicht mit einer Krankheit ansteckt.

Damit auch für die empfangende Person keine gesundheitlichen Risiken bestehen, werden die Spenderin oder der Spender vor jeder Blutentnahme sorgfältig zu ihrem Gesundheitszustand befragt. Trotz diesen Sicherheitsvorkehrungen kann das Blut Krankheitserreger enthalten und muss darum vor der Lagerung gründlich getestet werden.

Wie läuft eine Blutspende ab?

Die eigentliche Blutspende dauert lediglich 10 Minuten, aber zusammen mit den Vorbereitungen und der anschliessenden Ruhephase rechnet man mit etwa 45 Minuten.

Registrierung
Im ersten Schritt einer Blutspende werden die Personalien der spendenden Person aufgenommen und sie wird im Blutspendezentrum registriert.

Fragebogen
Die spendende Person muss eigenhändig die Blutentnahme durch ihre Unterschrift bestätigen und gewissenhaft einen Fragebogen zu ihrem Gesundheitszustand ausfüllen.

Blutkonserve

Blutspenden sind enorm wichtig für die Medizin. In der Schweiz werden jeden Tag etwa 1250 Blutkonserven benötigt! Da Blut nur einige Wochen lagerfähig ist, muss ein ausgewogenes Verhältnis zwischen angebotener und benötigter Blutmenge erreicht werden, es müssen also jederzeit genügend frische Blutspenden verfügbar sein. (Bild: CanStockPhoto)

Persönliches Gespräch
In einem kurzen Gespräch werden vor allem erstmalige Spenderinnen und Spender von einer Fachperson über den Ablauf informiert und es werden allfällige Fragen geklärt.

Blutentnahme
Die spendende Person legt sich auf ein Liegebett, damit ihr mit einer sterilen Nadel das Blut entnommen werden kann. Die Blutentnahme dauert ca. 10 Minuten. Dabei werden rund 450 ml Blut entnommen. Die Nadel wird danach entfernt, der Einstich desinfiziert und mit einem Pflaster abgedeckt.

Ruhephase
Der Spender oder die Spenderin sollte sich nun 10 bis 15 Minuten ausruhen und wird anschliessend mit etwas zu essen und zu trinken versorgt.

Aufbereitung und Lagerung des Blutes

Das Blut wird nach der erfolgreichen Entnahme in seine Bestandteile zerlegt, auf mögliche Krankheitserreger getestet und daraufhin speziell gelagert. In einem sterilen Labor werden die einzelnen Komponenten der Blutspende in separate Blutkonserven aufgeteilt. Innerhalb von nur 6 Stunden nach der Spende muss das Blut aufbereitet und in Konserven abgepackt sein, damit es lagerfähig ist. Die Blutkonserven stehen nun für die Spitäler bereit und können je nach Bestandteilen 5 bis 42 Tage lang aufbewahrt werden.

Blutstammzellen: Wie Blutzellen entstehen

Blutstammzellen sind sogenannte Vorläuferzellen, die sich zu allen möglichen Blutzellen spezialisieren können. Sie befinden sich im Knochenmark. Auch Stammzellen kann eine gesunde Person spenden, doch der Prozess ist komplizierter und nur im Spital möglich. Empfänger von Blutstammzellen sind Personen, welche eine Blut- oder Knochenmarkkrankheit haben und keine eigenen, gesunden Blutzellen herstellen können. Die Herausforderung bei einer solchen Spende ist, dass Spender und Empfänger in vielen Gewebeeigenschaften übereinstimmen müssen, da sonst das Immunsystem des Empfängers die gespendeten Zellen abstösst.

Quellen:
Redaktion SimplyScience.ch
Blutspende SRK Schweiz (www.das-blut.ch), kiknet.ch/kik AG

Erstellt: 02.05.2014
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