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Chromosom 5: Asthma

Bei Asthma kann das Inhalieren von Medikamenten helfen, die Atmung zu verbessern. Bild: CanStockPhoto

Asthma ist eine Entzündungskrankheit, bei der es anfallsweise zu Luftnot kommt. Die Krankheit wird teilweise von den Genen beeinflusst.

Asthma ist eine Entzündungskrankheit. Durch eine Verengung der Atemwege kommt es anfallsweise zu Luftnot. Wird Asthma vererbt? Ja und nein. Untersuchungen zeigen, dass man eher an Asthma erkrankt, wenn jemand in der Familie bereits Asthma hatte. Doch die Krankheit wird nicht immer vererbt.

Asthma ist eine multifaktorielle Krankheit, die von Umweltfaktoren und vielen Genen beeinflusst wird. Allein bei den Umweltfaktoren gibt es eine Vielzahl möglicher Auslöser. Partikel in der Luft, wie z.B. Pollen, Staubmilben, Haustierschuppen oder Abgase, sind eine häufige Ursache für Asthma. Weiter gelten körperliche Anstrengung, kalte Luft, gewisse Medikamente oder sogar starke Emotionen und Stress als Auslöser für Asthma. Die Forschung hat zudem zahlreiche Gene gefunden, die bei Asthmatikern manchmal krankhaft verändert sind. Ein eigentliches Asthma-Gen, das die Krankheit bei allen auslöst, gibt es jedoch nicht. Die Gene wirken zusammen und unterdrücken oder fördern die Krankheit.

Ein Protein entspannt die Muskulatur der Atemwege

Ein Gen auf Chromosom 5 beispielsweise enthält die Bauanleitung für ein Protein, das in der Muskulatur der Atemwege vorkommt. Wird es aktiviert, entspannen sich die Muskeln.

Bei einigen Asthmatikern ist das Gen leicht verändert. Als Folge kann das Protein die Entspannung weniger gut auslösen – die Person ist anfälliger für Asthma.

Nicht allen Betroffenen helfen die gleichen Medikamente

Je nach Gen-Defekt ändert sich auch die Wirkung von Medikamenten. Es gibt sogar Asthmatiker, bei denen die normalerweise verschriebenen Medikamente überhaupt nicht nützen. Der Grund liegt zum Teil in den genetischen Unterschieden zwischen den Betroffenen. Bereits 24 Gene wurden gefunden und untersucht, welche allesamt einen Einfluss auf das Auftreten von Asthma haben. In diesen Genen können nun die Mutationen, welche auftreten, auch noch unterschiedlich sein. Dies führt zu einer riesigen Anzahl von Variationen in den Genen, was die gezielte Einsetzung von Medikamenten erschwert. Statt jahrelang ausprobieren zu müssen, was bei wem wirkt, versucht die Pharmakogenetik, dies vorherzusagen. Ziel ist es, mit einem einfachen Gentest zu prüfen, welche Genvarianten dem Asthma zu Grunde liegen. Dann kann dem Patienten oder der Patientin ein Mittel verabreicht werden, das effektiv und nebenwirkungsarm hilft.

Erstellt: 21.04.2018

Dieser Beitrag integriert Inhalte von der ehemaligen Website gene-abc.ch, die im Jahr 2016 von SimplyScience übernommen wurde. Das Gene ABC war eine Initiative des Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (SNF) und umfasste auch eine Reihe von YouTube-Videos.

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