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Warum brauchen Geräte Strom, wenn sie ausgeschaltet sind?

Eine Stereoanlage braucht oft auch noch eine Menge Strom, wenn sie eigentlich ausgeschaltet ist

Eine Stereoanlage braucht oft auch noch eine Menge Strom, wenn sie eigentlich ausgeschaltet ist ... Bild: Losevsky Photo and Video/Shutterstock.com

Viele Geräte, die wir in unserem Alltag brauchen, werden gar nie richtig ausgeschaltet, damit wir sie bei Bedarf schnell und bequem nutzen können. Dabei wird unnötig viel Energie verschwendet. Mit einfachen Massnahmen liessen sich diese Verluste vermeiden.

Unser Alltag ist geprägt von elektrischen Geräten: Computer, Drucker, Radio, Fernseher, Zahnbürste, Backofen, Kochherd, Telefon, Schreibtischlampe und viele andere Objekte mehr erleichtern unser Leben. Doch viele dieser Geräte sind nicht nur bequem, sondern zugleich heimliche Stromfresser. Auch wenn sie scheinbar ausgeschaltet sind, verbrauchen sie im sogenannten Standby-Modus Energie.

Bequem, aber verschwenderisch

Dass viele Geräte nie völlig vom Stromnetz getrennt werden, sondern auch dann Energie verbrauchen, wenn sie eigentlich gar nicht in Betrieb sind, hat verschiedene Gründe. Einige Geräte zum Beispiel zeigen permanent die Uhrzeit an oder ihren Zustand. Andere sind ständig bereit, Signale von einer Fernbedienung zu empfangen, denn nur so können sie jederzeit bequem vom Sofa aus eingeschaltet werden. Bei Kaffeemaschinen oder Fotokopierern wiederum, die zuerst aufgeheizt werden müssen, geht es darum, die sofortige Produktionsbereitschaft sicherzustellen, damit wir jederzeit ohne zu warten einen Kaffee trinken oder eine Seite kopieren können.

Unnötige Verluste entstehen auch, weil viele Geräte heute über separate Netzteile mit Strom versorgt werden. Solche Netzteile haben durchaus ihre Vorteile: Die Geräte wie Laptops oder Modems für die Internetverbindung können so kompakter gebaut werden und der Hersteller kann je nach Land dem Kunden das jeweils passende Netzteil beilegen. Allerdings können die separaten Netzteile in aller Regel nicht direkt abgeschaltet werden. Werden sie nicht von Hand ausgesteckt, verbrauchen sie daher auch dann Energie, wenn das Hauptgerät ausgeschaltet oder vom Netzteil getrennt ist.

Obwohl der Standby-Modus eigentlich nur eine Nebenfunktion ist, verbringen viele Geräte die meiste Zeit in diesem Zustand. Und deshalb summiert sich der an sich geringe Standby-Verbrauch beachtlich. Ein durchschnittlicher Vierpersonenhaushalt beispielsweise bringt es auf einen Standby-Verbrauch von 70 bis 80 Watt. Damit könnte man permanent ein halbes Dutzend Sparlampen brennen lassen. Über die ganze Schweiz hochgerechnet ergibt das eine eindrückliche Summe: Rund 1400 Millionen Kilowattstunden Strom gehen jedes Jahr alleine durch Standby-Verluste in den Haushalten verloren, das ist etwa die Hälfte der Energiemenge, die das Kernkraftwerk Mühleberg produziert. Der grösste Teil davon geht übrigens auf das Konto der Unterhaltungselektronik. Auch Computer, Drucker und Kaffeemaschinen verbrauchen beachtliche Mengen an Strom für den Standby-Betrieb – und verursachen so unnötige Kosten von über 200 Millionen Franken pro Jahr.

Wie man Standby-Verluste einfach vermeidet

  • Schalte Geräte wie Fernseher oder Stereoanlage nicht nur mit der Fernbedienung aus, sondern auch mit dem Hauptschalter direkt am Gerät. Häufig befindet sich der Hauptschalter nicht auf der Vorderseite, sondern auf der Rückseite des Gerätes.
  • Nimm Kaffeemaschinen, Faxgeräte und Kopierer nur dann in Betrieb, wenn sie wirklich gebraucht werden.
  • Netzteile von elektronischen Geräten wie Laptops und Handys nur einstecken, wenn die Geräte aufgeladen werden oder in Betrieb sind.
  • Über eine Steckerleiste mit Schalter können ganze Gerätegruppen – zum Beispiel ein PC mit Bildschirm, Drucker und Lautsprechern – einfach und vollständig vom Netz getrennt werden. Die Kosten für die Steckerleiste sind dank der geringeren Stromkosten schnell amortisiert.

Übrigens: Falls du wissen möchtest, wie hoch die Standby-Verluste bei dir zuhause sind, kannst du im Fachgeschäft ein Messgerät kaufen, das dir konkret anzeigt, wie viel Strom deine Geräte heimlich verbrauchen.

Konkrete Tipps zum Stromsparen findest du hier: www.topten.ch

Text: SATW/Felix Würsten
Quelle: Technoscope 1/11: Intelligente Häuser
Technoscope ist das Technikmagazin der SATW für Jugendliche

Erstellt: 10.10.2012

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