Farben & Klänge

Wie entsteht der Klang eines Musikinstruments?

Dudelsackspieler

Mit Saiten, Membranen oder Luftströmen: Töne können auf vielfältige Weise erzeugt werden. Der Dudelsack erklingt dank der Luft, die durch seine Pfeifen strömt. Bild: CanStockPhoto

Musik ist ein ständiger Begleiter in unserem täglichen Leben. Ob im Radio, im Kino oder an einem Konzert – eine Welt ohne Musik wäre nur schwer vorstellbar. Hast du dir aber schon einmal überlegt, wie genau die einzelnen Töne und Klänge entstehen? Wie bringt man ein stummes Instrument zum Klingen?

Bereits in der Jungsteinzeit – also vor mehr als 12'000 Jahren – haben Menschen Instrumente hergestellt. Anfangs waren dies sehr einfache Formen wie etwa Rasseln aus Holz oder Steinen. Eine Rassel erzeugt einen Ton, indem mehrere Teile gegeneinander schlagen. Dadurch wird das ganze Instrument in Schwingung versetzt, und wir hören ein Geräusch oder einen Klang.

Die Rassel gehört zusammen mit der Glocke, dem Triangel, und vielen weiteren Instrumenten zu den sogenannten Idiophonen. Dieser Name leitet sich aus dem Altgriechischen ab und kann als „Selbstklinger“ übersetzt werden. Idiophone sind weltweit verbreitet und werden meist als Rhythmusinstrumente benutzt. Es gibt aber auch Idiophone, mit denen man eine Melodie spielen kann, zum Beispiel das Xylophon.

Instrumente mit „Fell“

Verwandt mit den Idiophonen sind die Membranophone. Die Tonerzeugung erfolgt ebenfalls meist durch einen Schlag mit der Hand oder einem Schlägel auf das Instrument. Bei den Membranophonen wird aber nicht das ganze Instrument in Schwingung versetzt, sondern nur eine Membran – auch Fell genannt. Die bekanntesten Beispiele von Membranophonen sind Trommeln wie die Pauke oder das Tamburin.

Schlagzeugset

Das Schlagzeug einer Rockband umfasst sowohl mit Fell bespannte Instrumente (z. B. Snare Drum / Kleine Trommel) als auch solche, die als Ganzes schwingen und dadurch einen Klang erzeugen (Hi-Hat und andere Becken). Bild: CanStockPhoto

Die älteste bekannte Trommel stammt aus China. Ihr Alter wird auf über 5000 Jahre geschätzt. Das Gerüst dieser Trommel wurde aus Holz hergestellt, die schwingende Membran aus Krokodilhaut. In der heutigen Zeit werden hauptsächlich Kunststoffe benutzt, um Membranen herzustellen, doch der grundlegende Aufbau ist immer noch sehr ähnlich wie vor 5000 Jahren.

Schwingende Saiten

Eine weitere Art der Tonerzeugung findet man bei den Saiteninstrumenten. Wie ihr Name bereits verrät, werden schwingende Saiten benutzt, um das Instrument zum Klingen zu bringen. Die Saite muss dabei zwischen zwei Punkten gespannt sein und durch Zupfen, Streichen oder Schlagen in Schwingung versetzt werden. Bei Saiteninstrumenten kann die Tonhöhe verändert werden, indem die Saiten stärker gespannt werden oder ihre Länge verkürzt wird.

Gitarrist

Die Gitarre gehört zu den Saiteninstrumenten. Das Zupfen an den Saiten bringt diese zum Schwingen und erzeugt dadurch Töne. Bild: CanStockPhoto

Saiteninstrumente sind weltweit verbreitet, und einige sehr beliebte Instrumente fallen in diese Kategorie: Zupfinstrumente wie die Gitarre, Streichinstrumente wie die Geige oder das Cello, und auch das Klavier, das durch Anschlagen der verschiedenen Saiten mit Hämmern im Inneren des Instruments zum Klingen gebracht wird.

Töne aus Luft

Töne werden nicht nur über die Luft verbreitet, sondern können auch durch Luftströme erzeugt werden. Alle Blasinstrumente gehören zu den sogenannten Aerophonen („Luftklingern“), bei denen die Luft direkt in Schwingung versetzt wird. Dazu gehören wiederum bekannte Instrumente wie die Block- oder Querflöte, aber auch weniger bekannte Exemplare wie der Dudelsack oder die Schalmei.

Musik lebt von den unzähligen verschiedenen Möglichkeiten, mit Instrumenten Töne zu erzeugen und diese Töne zusammenzufügen. Nicht zuletzt deswegen sagte der schottische Philosoph Thomas Carlyle: „Die Musik ist die Sprache der Engel“.

Erstellt: 04.06.2018
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