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Plastikalternativen entwickeln – Was für Studiengänge gibt es?

Polylactid ist eine Alternative zu konventionellem Kunststoff. Er wird aus Milchsäure gewonnen. Bild: F. Kesselring, FKuR Willich/Wikimedia Commons, CC-Lizenz

Klara (13 Jahre): "Das Thema Plastikmüll beschäftigt mich sehr. Gibt es Studienrichtungen, in denen ich mich mit Alternativen zu Plastik befassen könnte?" Graziella Dal Maso von der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung St.Gallen gibt einen Überblick über mögliche Studiengänge.

Liebe Klara

Ja, die gibt es. Plastik wird heute so vielfach und vielfältig eingesetzt, dass sich viele Studienfächer mit Alternativen auseinandersetzen. Je nach Anwendungsgebiet sind die Anforderungen an alternative Materialien ganz unterschiedlich, d. h. es gibt auch unterschiedliche Spezialisierungen, oft erst auf Masterstufe. In der Hauptsache beschäftigen sich die Chemie, die Verfahrenstechnik und die Materialwissenschaften mit Stoffen und ihren Eigenschaften. Aber auch die Umwelttechnik und andere Ingenieurrichtungen sind beteiligt an der Suche nach Alternativen oder – wenn das Material vom Zweck her nicht ersetzbar ist – nach Wiederverwertungsmöglichkeiten. Auch bei neuen Materialien stellt sich die Frage der Nachhaltigkeit. So wird auch erforscht, welche Abfallstoffe aus allen möglichen Prozessen sich recyceln oder zusammen mit anderen Stoffen in neue Werk- und Wirkstoffe umwandeln lassen. Mit solchen Fragen kannst du dich beispielsweise in der Umwelttechnik oder im Chemie- und Bioingenieurwesen oder der Verfahrenstechnik an der ETH beschäftigen.

Weniger mit den Endprodukten als mit der Analytik, den Eigenschaften von Materialien und deren Einfluss auf eine Verarbeitung befassen sich die Materialwissenschaften oder die Chemie der Stoffe. Letztlich müssen die verschiedenen Wissenschaften zusammenarbeiten, da die Materialwelt und ihre Nachhaltigkeit eine sehr komplexe Thematik ist. Studienrichtungen gibt es an der ETH Zürich, der EPFL in Lausanne und an verschiedenen Fachhochschulen. Es lohnt sich also für dich, die verschiedenen Richtungen und ihre Inhalte genauer zu vergleichen und zu überlegen, welche Ausrichtung dich stärker interessiert: Ist es die Erforschung der Grundlagen und die Entwicklung neuer Materialien? Oder sind es mehr das Recycling, die Verfahren zur Umwandlung von Stoffen oder die Entwicklung von nachhaltigen Materialien für konkrete Anwendungsgebiete? Der Schwerpunkt ist je nachdem stärker natur- oder ingenieurwissenschaftlich ausgerichtet und kann viele Branchen betreffen (Medizin, Industrie usw.). Bei der Suche nach dem geeigneten Studium für deine Interessen kann die Studien- und Laufbahnberatung deines Kantons Unterstützung bieten.

Infos & Links

Einen praktisches Beispiel findest du hier.
Informationen zu den Studiengängen findest du auf www.berufsberatung.ch und den Homepages der Universitäten und Hochschulen.

Text: zur Verfügung gestellt von Graziella Dal Maso, Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung St. Gallen
Quelle: Technoscope 4/20: Plastikmüll. Technoscope ist das Technikmagazin der SATW für Jugendliche

Erstellt: 21.02.2020
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