Sterne & Weltraum

Der Mond – ein einflussreicher Begleiter!

Eine ungewohnte Perspektive! So müsste ein "Erdaufgang" auf dem Mond aussehen.

Eine ungewohnte Perspektive! So müsste ein „Erdaufgang“ auf dem Mond aussehen. Bild: Scott Norris Photography/Shutterstock.com

Im Artikel Der Mond, ein Begleiter mit Gesicht hast du das Mondgesicht kennengelernt und viel über die Entstehung des Erdbegleiters erfahren. Aber sehen wir von der Erde aus tatsächlich den ganzen Mond? Und was hat der Mond eigentlich mit Ebbe und Flut zu tun?

Du weisst nun, wie die gewaltigen Krater und „Meere“ aus erstarrter Lava auf dem Mond entstanden. Diese Strukturen können wir mit einem Fernrohr oder Feldstecher beobachten. Wir sehen aber immer nur eine Seite des Mondes, die Rückseite bleibt unseren Blicken verborgen! Der Mond dreht sich nämlich in der gleichen Zeitspanne einmal um sich selbst, die er benötigt, um die Erde einmal zu umkreisen. Das ist eine Folge der Erdanziehungskraft, der Mond hat eine „gebundene Rotation“ zur Erde. Übrigens ist diese Kraft auch dafür verantwortlich, dass unser Trabant in Richtung Erde ein wenig langgezogen ist und somit keine ganz runde Form besitzt.

Um die Rückseite des Mondes zu erforschen, benötigen wir Raumsonden mit Kameras, die uns Bilder senden können. Dank diesen wissen wir nun, dass die Rückseiten-Oberfläche fast nur aus Hochländern mit vielen Kratern besteht und sich also deutlich von der Vorderseite unterscheidet.

Auf Google Moon kannst du übrigens virtuell auf der Mondoberfläche herumspazieren!

Auf dieser Zeichnung siehst du, wie sich die kleine Mondkugel im Verlauf eines Monats um die Erdkugel bewegt.

Auf dieser Zeichnung siehst du, wie sich die kleine Mondkugel im Verlauf eines Monats um die Erdkugel bewegt und welche Mondphase (Bilder 1–8) wir auf der Nordhalbkugel bei der entsprechenden Stellung des Mondes sehen. Bild (angepasst): Orion 8/Wikimedia Commons, CC-Lizenz

Vom Vollmond zum Neumond und wieder zurück

Obwohl wir den Mond in der Nacht leuchten sehen, kann er selbst kein Licht ausstrahlen. Er spiegelt das Sonnenlicht und erscheint uns darum als heller Punkt am Nachthimmel. Wenn die Erde zwischen Sonne und Mond steht, wird dieser auf der erdnahen Oberfläche vollständig vom Sonnenlicht erreicht – es ist Vollmond. Beim Neumond befindet sich der Mond zwischen Sonne und Erde und ist am Nachthimmel nicht sichtbar. Den zunehmenden Mond sehen wir als eine grösser werdende Sichel, die sich auf der rechten Seite des Mondes ausbreitet. Nimmt der Mond ab, so verschwindet die Sichel auf der linken Mondseite. Dies gilt allerdings nur für die Nordhalbkugel der Erde. Südlich des Äquators sieht man das Zu- und Abnehmen des Mondes auf den umgekehrten Seiten. Am Äquator selbst erscheint die Mondsichel übrigens waagrecht.

Der Mond zieht auch die Erde an – Ebbe und Flut entstehen

Nicht nur die Erde zieht den Mond an, der Mond zieht auch die Erde an. Ausserdem entsteht durch das Drehen der Erde um sich selbst eine Fliehkraft, die nach aussen drängt– wie auf einem Karussell. Das Zusammenspiel dieser Kräfte verursacht die Gezeiten unserer Ozeane.

Auf der mondnahen Seite werden die grossen Wassermassen vom Mond angezogen und der Meeresspiegel steigt – Wasserströmungen werden ausgelöst und ein Flutberg entsteht. Gleichzeitig entsteht auf der mondfernen Seite ein zweiter Flutberg: Da dort die Anziehungskraft des Mondes verkleinert ist, hat die Fliehkraft der Erde eine grössere Wirkung, und der Meeresspiegel erhöht sich ebenfalls. Das Wasser dazwischen fliesst fort in Richtung der Flutberge – dort herrscht also Ebbe. Da sich die Erde dreht, entstehen auf diese Weise an verschiedenen Orten regelmässige Gezeiten.

Erstellt: 28.11.2012
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