Technik & Materialien

Drohnen – Unsere fliegenden Helfer

Bild: CanStockPhoto

Drohnen sehen sich für uns die Welt von oben an. Sie überwinden an unserer Stelle Hindernisse oder dringen in entlegene Winkel. Wie viele Technologien wurden auch diese Hightech-Flieger ohne Piloten zuerst fürs Militär entwickelt. Mit Kameras an Bord spähen Aufklärungsdrohnen Feindgebiet aus, Kampfdrohnen feuern Raketen ab. Heute aber sind hauptsächlich zivile Drohnen unterwegs: Sie sind kleiner, vor allem aber viel billiger und einfacher zu bedienen. Doch dank enormen Fortschritten in der Elektronik, Sensorik und Miniaturisierung haben auch sie ganz schön was drauf.

Auge in der Luft

Aus der Adlerperspektive sieht die Welt anders aus. Professionelle Fotografinnen und Fotografen, Filmindustrie, Werbebranche und Medien möchten auf die spektakulären, gestochen scharfen Drohnenluftaufnahmen nicht mehr verzichten.

Fliegende Inspektoren

Risse im Beton? Verrostete Stahlträger? Blitzschäden? Drohnen können Gebäude und wichtige Infrastrukturen wie Brücken, Geleise oder Kühltürme überfliegen, mit ihren Kameras aus allen möglichen Blickwinkeln untersuchen und in Echtzeit Bilder und Daten ans Kontrollzentrum übermitteln. Die Drohnenoperateure dort entscheiden dann, ob Wartungsarbeiten nötig sind.

Der Bauern bester Freund

Drohnen können Ackerland überwachen, Ernteausfälle erkennen, Pflanzenschutzmittel und Dünger austragen oder Tierbestände überwachen. Sie finden und melden mithilfe von Wärmebildkameras auch Rehkitze, die sich gerne im hohen Gras verstecken, und deshalb oft von den Mähmaschinen überfahren werden.

Räume planen

Drohnen können Gebäude und Landschaften hochpräzise vermessen. Aus diesen Daten lassen sich die Karten und 3D-Modelle erstellen, die Raumplaner und Architektinnen für ihre Arbeit brauchen (mehr dazu im Interview mit der Landschaftsarchitektin Amalia Diaz Tolentino).

Päckli austragen

Angekündigt war es schon lang. Seit letztem Jahr testet Amazon in den USA eine Drohne, die bis zu 2 Kilo schwere Pakete ins Haus liefert. In Lugano lässt die Post Laborproben von Paketdrohnen von einem Spital ins andere bringen. Sie sind im Schnitt 45 Minuten schneller am Ziel als der Autokurier, denn stockenden Verkehr gibt es in der Luft nicht. Transportdrohnen haben deshalb das Potenzial, Innenstädte zu entlasten und ländliche Regionen besser anzubinden.

Überblick verschaffen

In manchen Kantonen setzt die Polizei Drohnen ein, um sich eine Übersicht über die Verkehrslage zu verschaffen oder Demos zu überwachen. Allerdings ist nicht ganz klar, ob es wirklich mit dem Datenschutz vereinbar ist, wenn Menschen ohne ihre Zustimmung gefilmt werden.

Im Interesse der Umwelt

Drohnen überwachen Naturschutzgebiete, entdecken Wilderer und beobachten Zugvögel. Auch Stürme lassen sich mithilfe von Drohnen verfolgen, ohne Menschenleben zu riskieren. In der Hurrikanforschung beispielsweise können Forschende Drohnen ins Auge des Sturms vordringen und dort wichtige Daten sammeln lassen.

Fun und Freizeit

Drohnen können Kunststücke vollführen, Selfies aus der Luft schiessen, Freestylern hinterherfliegen und deren Jumps und Grabs festhalten. Freizeitdrohnen werden immer beliebter. Aber aufgepasst, es gibt Regeln! Mit der Drohne die Nachbarn auszuspionieren ist verboten. Und auch über Menschenmengen darf keine Drohne aufsteigen. Das wäre der Absturzgefahr wegen, viel zu gefährlich.

Erstellt: 13.04.2022
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