Forschertagebücher

Ein Kurzpraktikum bei Syngenta: Insekten, Pflanzenschutz und das Boden-Mikrobiom

Luftbild des Forschungszentrums Stein von Syngenta

Syngenta, Luftbild des Forschungszentrums Stein. Bild: Syngenta

Aufgrund meines Sonderpreises von Schweizer Jugend forscht hatte ich die Gelegenheit, drei spannende Tage bei Syngenta zu verbringen. Syngenta ist eine Grossfirma, die ihren Fokus auf die Produktion von Pflanzenschutzmitteln und Saatgut legt. Nicht nur konnte ich während dem Kurzpraktikum in das Alltagsleben der Mitarbeiter eintauchen, ich bekam auch einen ersten Einblick darin, welche Berufschancen es in der Forschung in der Industrie gibt.

Am ersten Tag ging es nach einer herzlichen Begrüssung los mit einem Rundgang durch die Räumlichkeiten, wo mir gezeigt wurde, wie Pflanzenschutzmittel auf die Zielpflanzen für wissenschaftliche Tests aufgetragen werden und wo die einzelnen Versuche stattfinden. Danach wurde ich in den Alltag von zwei freundlichen Mitarbeiterinnen eingeführt und durfte diesen bei verschiedenen Versuchen assistieren. Zum einen half ich bei einem Choice Test, bei dem untersucht wurde, wie Insekten auf gewisse ätherische Öle reagieren. Zum anderen war ich dabei, einen Versuch vorzubereiten, bei dem ich Pflanzen kontrolliert mit Blattläusen besetzte. Auch erkannte ich schnell die Gruppendynamik bei einem gemeinsamen Mittagessen und erfuhr viel über den Werdegang von verschiedenen Mitarbeitern, was mir auch zeigte, welche Spannbreite an Berufsmöglichkeiten es gibt. Am Nachmittag wurde ich in der Insektenzucht herumgeführt, wo ich einen weiteren Bestandteil der Forschung bei Syngenta entdeckte.

Innovationen im Pflanzenschutz

Am zweiten Tag begann ich den Tag wieder im Labor mit einem weiteren Mitarbeiter, der mich direkt in die Gewächshäuser führte, um dort Pflanzen für die Behandlung mit einem neuen Insektizid vorzubereiten. Danach lernte ich eine neue Methode der Applikation von Pflanzenschutzmitteln kennen, was mir auch wieder gezeigt hat, dass es in der Forschung immer neue Innovationen braucht. Dies lässt die Laborarbeit auch nicht langweilig werden. Weiter konnte ich ein Riesenmikroskop für eine Analyse nutzen, was mir wiederum zeigte, welche Ressourcen in der Industrie zur Verfügung stehen. Des Weiteren lernte ich den Alltag einer Doktorandin kennen und hatte spannende Gespräche darüber, welche Vorteile es haben kann, in der Industrie seine Doktorarbeit zu machen.

Drei Mitarbeiterinnen im Labor

Syngenta Soil Centre. Bild: Vanessa Küng

Am letzten Tag lernte ich noch eine weitere Forschungsgruppe kennen, die sich mit der Saatgutbehandlung auseinandersetzt. Für mich war dies eine sehr bereichernde Erfahrung, da ich zuvor nicht wusste, dass es diese Art von Behandlung überhaupt gibt. Dort bekam ich auch noch Teile des Marketings mit, denn wir produzierten kurze Videos von Larven, um zu zeigen, welche Wirkung gewisse Mittel haben können. Am Nachmittag wurde ich dann in das sogenannte Soil Centre aufgenommen, wo ich interessante Aspekte über das Mikrobiom im Boden erfuhr. Für mich war dies besonders eindrücklich, da sich die Arbeit, die ich bei Schweizer Jugend forscht eingereicht hatte, mit Umwelteinflüssen auf das Mikrobiom von Bienen auseinandersetzte. Im Soil Centre wurde mir gezeigt, dass das Mikrobiom im Boden grundlegend ist für den Abbau von Pflanzenschutzmitteln, und es wurden mir Methoden nähergebracht, dies zu erforschen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ich sehr dankbar für die vielen Eindrücke bin, die ich dank des herzlichen und enthusiastischen Teams von Syngenta erhalten habe. Nicht nur haben mir die Laborarbeit und die zahlreichen Projekte imponiert, sondern mir wurde durch den Austausch mit Mitarbeitern auch bewusst, welche Möglichkeiten es für Jungforscher in der Industrie gibt.

Quelle: Vanessa Küng, Praktikantin
Erstellt: 28.10.2021
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