Energie & Kommunikation

Ein neuer Bahnhof für Zürich

Bahnhof Hardbrücke

Der Bahnhof Hardbrücke befindet sich mitten im aufstrebenen Quartier Zürich West. (Bild: SATW / Franz Meier )

Der Bahnhof Zürich Hardbrücke gehört schon bald zu den sieben grössten Bahnhöfen der Schweiz. Damit die zusätzlichen Passagierströme bewältigt werden können, braucht es eine Neugestaltung des Bahnhofs – eine knifflige Aufgabe für die Planer.

Ziemlich genau 30 Jahre ist es her, seit in Zürich die Haltestelle Hardbrücke eingeweiht wurde. Damals hielt jeweils ein Regionalzug pro Stunde an. Heute fährt alle paar Minuten eine S-Bahn in die viergleisige Station ein, 43 600 Menschen steigen täglich ein und aus. Damit ist der Bahnhof Hardbrücke die Nummer 12 unter den Schweizer Bahnhöfen.

Der Aufstieg wird in den nächsten Jahren weitergehen. Denn der Bahnhof liegt mitten im Zürcher Boomquartier, direkt neben dem Prime Tower, dem höchsten Gebäude der Schweiz. Kaum mehr zu überblicken sind die zahlreichen Baustellen in der Umgebung, auf denen gleich reihenweise grosse Gebäude hochgezogen werden. Zusätzliche Passagiere bringt auch der Lokalverkehr zum Bahnhof: Schon 2016 soll eine neue Tramlinie über die Hardbrücke führen. Mit einer Haltestelle direkt über dem Bahnhof werden der regionale S-Bahn-Verkehr und der innerstädtische Tram- und Busverkehr optimal miteinander verknüpft.

Ein wichtiges Ziel beim Ausbau ist die Anbindung an den lokalen Bus-, Tram- und Veloverkehr (Bild: SATW / Franz Meier)

Ein wichtiges Ziel beim Ausbau ist die Anbindung an den lokalen Bus-, Tram- und Veloverkehr (Bild: SATW / Franz Meier)

Eng und düster

Der Bahnhof Hardbrücke mit seiner engen Unterführung und den schmalen Perrons kann mit dieser Entwicklung nicht mehr Schritt halten. 80 000 bis 90 000 Menschen werden künftig Tag für Tag diesen Bahnhof benutzen. Das sind gleich viele Passagiere, wie man sie heute beispielsweise in Lausanne zählt.

«Der heutige Bahnhof entspricht nicht mehr den Ansprüchen an einen der wichtigsten Bahnhöfe der Schweiz», bestätigt denn auch Christian Räber vom Tiefbauamt der Stadt Zürich. «Er ist zu eng und unübersichtlich und wirkt auch etwas heruntergekommen. »

Die heutigen Perronanlagen sind zu eng, um die künftigen Passagierströme zu bewältigen.(Bild: SATW / Franz Meier)

Die heutigen Perronanlagen sind zu eng, um die künftigen Passagierströme zu bewältigen.(Bild: SATW / Franz Meier)

In Zukunft grosszügig und sicher

Die Stadt Zürich hat daher bereits einen Studienauftrag durchgeführt, wie der Bahnhof dereinst aussehen könnte. Das Siegerprojekt sieht einen modernen, grosszügigen Bahnhof vor, der architektonisch gut zu den neuen Hochhäusern in der Umgebung passt und auch genügend Raum für Verkaufsflächen und eine Velostation bietet. «Ein wichtiger Aspekt ist die Sicherheit», erläutert Räber. «Die Perrons und Zugänge müssen genügend breit sein, und die Menschen sollen sich in einer hellen Umgebung wohl fühlen.»

Bevor mit dem Umbau begonnen werden kann, muss allerdings noch eine wichtige Frage geklärt werden. Die SBB und der Zürcher Verkehrsverbund prüfen zurzeit, wie man die Kapazitäten auf dem Abschnitt Hardbrücke – Hauptbahnhof – Stadelhofen ausbauen könnte. Dieser Streckenabschnitt bildet das Rückgrat der heutigen Zürcher S-Bahn und spielt für den gesamten Agglomerationsverkehr eine zentrale Rolle.

Je nach dem, wie der Bahnverkehr auf dieser Strecke künftig betrieben wird, müssen beim Bahnhof Hardbrücke nicht nur die Perronanlagen und Zugänge für die Passagiere, sondern auch die Gleisanlagen angepasst werden. «Wir diskutieren alle möglichen Varianten, wie wir die verkehrstechnischen und städtebaulichen Anliegen möglichst gut unter einen Hut bringen», erklärt Räber.


Text: SATW / Felix Würsten
Quelle: Technoscope 3/12: Urbanisierung. Technoscope ist das Technikmagazin der SATW für Jugendliche

Erstellt: 10.01.2013

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