Vor allem in den Wintermonaten und nach dem Ski- oder Snowboardfahren gönnen sich viele einen Saunabesuch. Wer es gerne warm mag, empfindet ein Saunabad allemal als wohltuend und entspannend. Mediziner behaupten sogar, dass es bei regelmässiger Anwendung Erkältungskrankheiten vorbeugt. Was bei einem Saunabesuch genau im Körper vor sich geht, erfährst du in diesem Artikel.
Abhärten in der Sauna
Bei einem Saunabesuch steigt die Körpertemperatur auf ungefähr 39°C an, es entsteht also sozusagen ein künstliches Fieber. Die Oberfläche der Haut erreicht sogar etwa 40°C, und der Puls kann um bis zu 50 Prozent ansteigen. Man kann deshalb das Saunieren auch mit leichtem Sport vergleichen. Die körperliche Leistung, welche in der Sauna erbracht wird, entspricht in etwa einem zügigen Spaziergang.
Das Herz eines Saunabesuchers pumpt mehr Blut als sonst in den Blutkreislauf, und die Versorgung der Herzkranzgefässe wird verstärkt. Deshalb können regelmässige Saunagänge Herz-Kreislauferkrankungen vorbeugen. Auch die Atemwege werden beim Saunieren verstärkt durchblutet, was bei der Bekämpfung von Krankheitserregern hilft.
Krankheiten ausschwitzen
Auch wenn die Sauna wie künstliches Fieber wirkt und Krankheitserreger beim Saunagang abgetötet werden, gilt: Wer schon krank ist, sollte nicht in die Sauna! Ein Saunagang macht den kranken Saunagast nicht gesund, aber stattdessen können andere Saunagäste angesteckt werden. Auf den Saunabesuch verzichten sollte man deshalb bei einer akuten Erkrankung mit Fieber, also zum Beispiel einer Grippe. Für Epileptiker ist die Sauna nicht geeignet, weil durch das Saunieren Krampfanfälle ausgelöst werden können.
Sauna-Weltmeisterschaften
Die Finnen spinnen ... Nebst anderen Jux-Weltmeisterschaften wie Huckepack-Lauf mit Frau auf dem Rücken, Luftgitarrespielen und Handyweitwurf veranstalteten sie zumindest bis 2010 auch eine Sauna-Weltmeisterschaft. Die Temperatur in der Sauna beträgt bei dieser Weltmeisterschaft 110°C! Der Gewinner ist derjenige, welcher die Sauna als letzter verlässt. Diese Tortur ist allerdings alles andere als entspannend oder spassig: Im Jahr 2010 kollabierten nach sechs Minuten beide Finalisten, der Russe Ladyschensky und der Titelverteidiger Kaukonen. Ladyschensky starb sogar kurz darauf im Spital an den Folgen seines exzessiven Saunabades, nach diesem tragischen Vorfall beschloss der Gemeinderat von Heinola keine Sauna-Weltmeisterschaft mehr auszutragen.
Für uns gilt auf jeden Fall: Ein Saunabesuch soll Spass machen und keine Tortur sein! Die Sauna ist kein Härtetest – wem es zu heiss wird, der soll die Sauna verlassen, alles andere ist ungesund.