Velos, Elektroroller, fahrerlose Autos, Drohnentaxis, selbstfahrende Züge, Taxis, Mietautos, batteriebetriebene Busse, Car-Sharing-Flotten, City Bikes – Die Mobilität der Zukunft hat viele Facetten. Doch womit die Menschen unterwegs sein werden, ist weniger wichtig als das Wie: Das Zusammenspiel der Verkehrsmittel wird die intelligente Mobilität der Zukunft prägen. Und da kommt die Digitalisierung ins Spiel. Sie wird es ermöglichen, den gesamten Verkehr so zu steuern, dass er wieder flüssiger läuft und alle vorhandenen Verkehrsmittel und -ressourcen optimal eingesetzt und genutzt werden. Staus, Parkplatznot, Stosszeiten, während denen gar nichts mehr geht und selbst im Zug die Sitzplätze knapp werden, gehören dann der Vergangenheit an. Das Rezept heisst Multimodalität. Es bedeutet, einfach ausgedrückt, dass alle Verkehrsteilnehmer und die gesamte Verkehrsinfrastruktur – vom Privatverkehr über den ÖV, von der Müllabfuhr und den Krankenwagen bis hin zu den Verkehrsampeln und allen verfügbaren Parkplätzen – untereinander und mit einem zentralen Leitsystem vernetzt sind. Über eine App haben die Reisenden Zugang zu diesem System und können mit einem Klick die beste Route und das passendste Mobilitätsangebot finden, kombinieren, buchen und bezahlen. Jeder Mobilitätsmix ist denkbar. Vielleicht zuerst ein Stück zu Fuss, dann ein Stück im Car-Pool mitfahren und dann die S-Bahn nehmen? Oder besser gleich mit dem City Bike an den Bahnhof und dort einen Elektroroller ausleihen? Gibt es Stau oder Verspätungen, berechnet ein digitaler Reiseassistent fortlaufend Alternativen.
Die Stadt Zürich baut zurzeit ein solches intelligentes und vernetztes System auf und verspricht sich eine sicherere, umweltfreundlichere und nachhaltigere Mobilität davon. Damit das Zusammenspiel zwischen Fahrzeugen und Verkehrsinfrastruktur funktioniert, muss das System unzählige von verschiedensten Sensoren gesammelte Daten verarbeiten, auswerten und in Echtzeit an die Verkehrsteilnehmer zurückspielen. Doch Daten allein genügen nicht: Immer stärker automatisierte und bald vielleicht sogar vollständig autonome Fahrzeuge müssen ihre Umgebung selbständig einschätzen und auf verschiedenste Situationen blitzschnell reagieren können – also aus den Daten, die ihnen zur Verfügung stehen, auch lernen können. Hier kommt die Künstliche Intelligenz (KI) ins Spiel. Sie gibt Autos und Verkehrsinfrastruktur die Fähigkeit, mitzudenken und mitzuhelfen, Verkehrsspitzen zu brechen und Unfälle zu vermeiden.
Noch stecken selbstlernende Systeme in den Kinderschuhen, noch fehlen die flächendeckenden mobilen Netze der letzten Generation, die ein selbstfahrendes Auto benötigt, um sich in Echtzeit mit allen anderen Fahrzeugen, mit Ampeln, Baustellen, Parkleitsystemen und der Verkehrszentrale abstimmen zu können. Und noch gehört der Grossteil der Verkehrsteilnehmer einer Generation an, für die ein Auto ein Statussymbol ist und die auf keinen Fall das Steuer aus der Hand geben würde. Jüngere sehen das bereits anders: Weiterhin möglichst mobil bleiben zu können, ist ihnen wichtiger als selber ein Fahrzeug zu besitzen.