Keine Technik ist unfehlbar, und in der Raumfahrt sind Pannen mehr als ärgerlich: Wenn etwa eine Rakete fehlzündet, ein Satellit abstürzt oder „verlorengeht“ (wie die Mars-Sonde Phobos-Grunt im November 2011), kostet das Millionen und verzögert lang geplante Forschungsreisen ins All.
Am tragischsten ist, wenn eine gescheiterte Mission Menschenleben kostet. In der Zeit des „Kalten Krieges“ wurden solche tödlichen Unfälle jedoch vor allem in der damaligen Sowjetunion vertuscht. Im Gedächtnis geblieben sind deshalb vor allem Unglücksfälle der amerikanischen Raumfahrt, wie die folgenden drei dramatischen Vorfälle.
Wer hat nicht schon einmal von „Apollo 13“ gehört?
Ausgerechnet der Kinofilm von 1995 mit Tom Hanks über die fehlgeschlagene Mission Apollo 13 wurde zum bekanntesten Film über die NASA. Bei dieser bemannten Mission zum Mond wollte man im Jahr 1970 viele Fotos schiessen, Gestein mitnehmen und möglichst viel über den Mond herausfinden. Der Start verlief gut, bis die Rakete nach fast 56 Stunden über 300’000 Kilometer von der Erde entfernt war. Da explodierte plötzlich ein Sauerstofftank. Die Meldung, die von der Besatzung an das Kontrollzentrum in Houston (Texas) gefunkt wurde, ist weltberühmt: „Houston, wir hatten gerade ein Problem.“
Strom-, Licht- und Wasserversorgung brachen zusammen, und die Mission musste vor der Landung auf dem Mond abgebrochen werden. Die Temperatur sank auf 0°C und die Crew bangte um ihr Leben, bis die gewendete Raumkapsel nach etwa vier Tagen Pazifik sank. Dort wurde die Crew unverletzt von der Marine gerettet.
Das Challenger-Unglück: Ein tödlicher Dichtungsring
Weniger Glück hatte die Mannschaft der Raumfähre Challenger. Ihr Flug am 28. Januar 1986 dauerte nur 73 Sekunden. Die Challenger war mit dem Ziel gestartet, einen Satelliten auszusetzen und den Kometen Halley zu beobachten. Kurz nach dem Start, in ca. 14 Kilometer Höhe (das ist etwas mehr als die Reiseflughöhe eines Verkehrsflugzeugs), explodierte jedoch die gesamte Raumfähre in der Luft. Die Kapsel, in welcher sich die siebenköpfige Crew befand, schlug Minuten nach der Explosion auf dem Atlantik auf – es gab keine Chance zu überleben.