Technik & Materialien

Praktische Beutel: Flexible Verpackungen sind aus unserem Alltag nicht wegzudenken

Ohne geeignete Verpackung würden unsere Lebensmittel eine Lagerung nicht unbeschadet überstehen.

Ohne geeignete Verpackung würden unsere Lebensmittel eine Lagerung nicht unbeschadet überstehen. Bild: pandapaw/Shutterstock.com

Mmmh, feiner Kaffeeduft am Morgen – oder gehörst du eher zu den Tee-, Ovomaltine- oder Trinkschoggi-Liebhabern? Wie dem auch sei, über die Verpackung des Frühstücksgetränks macht man sich normalerweise keine Gedanken, denn es zählt ja der Inhalt. Hättest du gewusst, dass hinter luftdichten, geschmacksneutralen und auch noch farblich ansprechenden Beuteln, Folien und Co. eine Menge Technologie steckt?

Flexible Verpackungen, die aus Folien hergestellt werden, sind ökologisch und günstig, da sie aus einer sehr dünnen Schicht Material hergestellt werden. Meist sind sie nur 0.05 bis 0.15 mm dünn und benötigen somit wenig Rohstoffe wie Erdöl und Aluminium. Sie werden sehr breit eingesetzt für Lebensmittel, Körperpflegeprodukte, Tiernahrung, Medikamente, Baumaterialien und vieles mehr.

Bunte Beutel und Folien dank spezieller Drucktechnik

Foto in verschiedene Einzelfarben separiert

So sieht ein Foto (1) aus, wenn man es für den Druck in verschiedene Einzelfarben separiert: Cyan (2), Magenta (3) und Yellow (4). Eine weitere Druckvorlage wird für das Schwarz benötigt. Bilder: Gregor Klopfer

Schon von weitem soll man einer Verpackung ansehen, was sie enthält: Farbe und Schrift sind wichtige Gestaltungselemente. Jedoch ist das Bedrucken einer Verpackung etwas ganz anderes als ein Druck auf Papier. Der gewöhnliche Farbdrucker zu Hause ist meist ein Tintenstrahldrucker, das heisst er spritzt die Farbe durch winzige Düsen auf das Papier. Es werden dabei die Farben Cyan (Blau), Magenta (Pink), Yellow (Gelb) und Schwarz verwendet, da man aus ihnen durch Mischen alle anderen Farben erzeugen kann.

 

 

Das Tiefdruckverfahren

1: Farbbehälter, 2: Walze, die mit der Bildvorlage präpariert ist, 3: sog. "Rakel" zum Abstreifen überschüssiger Farbe, 4: Zylinder, der die Folie auf die Farbwalze drückt, 5: Folie. Bild: Jailbird/Wikimedia Commons, CC-Lizenz

Bei Verpackungsfolien wird ein anderes Verfahren eingesetzt: das Tiefdruckverfahren. Dabei wird die oberste Folie der Verpackungsfolie über viele Walzen geführt. Die Farben sind häufig die gleichen wie beim Drucker zu Hause, aber sie werden einzeln mit eigenen Walzen aufgetragen.

Pro Farbe wird eine Walze mit dem Bild präpariert. In die Walze aus Metall werden dabei kleine Löcher gestochen, die man von Auge fast nicht sieht. Die Walze liegt beim Bedrucken zu einem Teil im Farbbad eingetaucht und nimmt dabei Farbe in die kleinen Löcher auf. Über die Walze wird dann die Folie gezogen, und die Löcher geben die Farbe an die Folie ab. Anschliessend wird die Folie getrocknet und läuft weiter zur nächsten Walze mit der nächsten Farbe, bis alle gewünschten Farben (normalerweise ca. 5 Farben inkl. Weiss) aufgetragen sind.

Verschiedene Schichten ergeben eine Folie

Da die meisten Verpackungsfolien aus mehreren Schichten bestehen, wird die bedruckte Folie nun z.B. mit einer Aluminiumfolie verklebt. Mit einer weiteren Walze wird der Klebstoff auf die eine Folie aufgetragen, anschliessend werden die Folien aneinander gedrückt. Das Ganze ist ein fortlaufender Prozess, bei dem bis zu 350 Meter Folie pro Minute verklebt werden können. Da man die meisten Folien zu Beuteln weiterverarbeitet, wird noch eine dritte Folie auf die Aluminiumfolie geklebt (Polyethylen oder Polypropylen).

Hitzeversiegelung bietet dem Inhalt maximalen Schutz

Diese Folie bildet die innerste Schicht und lässt sich versiegeln, also durch Hitze zusammenkleben. Beutel werden hergestellt, indem die Ränder der Folie rundherum bei Temperaturen von [gt] 130°C versiegelt werden. Dabei schmilzt die innerste Folie und klebt zusammen. So ist der Beutel nun gut verschlossen und kann durch eine noch nicht versiegelte Seite mit dem Produkt befüllt werden. Nach der abschliessenden Versiegelung der letzten Seite ist der Inhalt dann gut geschützt vor verschiedensten äusseren Einflüssen – damit der Kaffee auch nach zwei Wochen im Schrank neben der Kräutermischung noch nach Kaffee schmeckt!

Erstellt: 25.01.2013

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