Zum Vergleich: in Zürich herrscht eine durchschnittliche Temperatur von 8.5°C, und es fallen etwas mehr als 1'000 Millimeter Regen pro Jahr. Diese Klimaunterschiede sind verantwortlich dafür, warum es in Madagaskar tropischen Regenwald gibt, in Zürich jedoch „nur“ Wald. Madagaskar liegt in der tropischen Klimazone und befindet sich also viel näher am Äquator als die Schweiz. Durch die stärkere Sonneneinstrahlung ist es in Madagaskar heisser, und anders als in der Schweiz sind die Tage und Nächte in Madagaskar das ganze Jahr durch etwa gleich lang. Ausserdem gibt es in den Tropen als Jahreszeiten nicht wie bei uns Sommer, Herbst, Winter und Frühling, sondern Regen- und Trockenzeiten.
„Warm und feucht, am Abend etwas Regen“ – der tägliche Wetterbericht
Tropische Regenwälder finden sich nicht nur in Madagaskar, sondern auch an anderen äquatornahen Orten auf der ganzen Welt. Voraussetzung dabei ist unter anderem, dass es mindestens 2'000 Millimeter Wasser regnet im Jahr und die Temperaturen gleichmässig warm sind (etwa 23 – 27°C). Dann erwärmt am Morgen die starke Sonne Luft und Boden, so dass das Regenwasser verdunstet. Die feuchte, warme Luft steigt nach oben und ballt sich zu Wolken zusammen, die gegen Abend ihre Feuchtigkeit wieder in Form von Regen zurück auf die Erde schicken. Im Regenwald regnet es also tatsächlich sehr häufig.
Ein immergrünes Urwalddickicht mit verschiedenen Stockwerken
In so einem warmen, feuchten Klima wachsen viele Pflanzen gern und schnell. Die meisten der Bäume sind immergrün. Sie erneuern ihr Blätterkleid also nach und nach und werfen nicht alle Blätter auf einmal ab (wie unsere Laubbäume im Herbst). Einige Regenwaldbäume können mehr als 60 Meter hoch werden! Von oben betrachtet ragen ihre Kronen wie Inseln aus einem grünen Meer heraus.
Diese Urwaldriesen bilden das „Dachgeschoss“ des Regenwalds. Ähnlich einem Haus lässt sich der Regenwald nämlich in verschiedene Stockwerke unterteilen, die von unterschiedlich hoch wachsenden Pflanzen wie Palmen, Farnen, Sträuchern und natürlich Bäumen gebildet werden. Jedes Stockwerk bietet etwas andere klimatische Bedingungen und beherbergt eine einzigartige Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten. In jeder Etage fangen weitere Pflanzen mit ihren Blättern das Sonnenlicht auf, so dass schlussendlich nur etwa 1% davon den Urwaldboden erreicht.