Es ist ein Motorrad und doch kein Motorrad. Oder vielleicht eher ein Flugzeug auf der Strasse. Der Vergleich ist gar nicht so abwegig. Denn die Kabinenmotorräder der Firma Peraves aus Winterthur sind mit viel Wissen aus der Fliegerei gebaut. Die Kabine ist leicht und dennoch sehr stabil und extrem aerodynamisch. "Unsere Fahrzeuge erreichen einen Wert Cw × A von 0,18. Das ist sensationell. Beim Smart liegt er bei 0,70 und beim Sportwagen Porsche Cayman bei 0,66", meint Roger Riedener von Peraves. Cw ist ein Mass für die Windschlüpfrigkeit eines Körpers. A steht für die Stirnfläche des Körpers. Da in Kabinenmotorrädern der Beifahrer hinter und nicht neben dem Fahrer sitzt, ist die Stirnfläche im Vergleich zu Autos sehr klein.
Spass und gutes Gewissen
Windschlüpfrigkeit ist eine gute Nachricht für die Umwelt, weil sie tiefen Verbrauch verspricht. Erst recht mit einem Elektrofahrzeug, das Strom aus CO2-neutraler Produktion bezieht. Deswegen sieht Roger Riedener die Zukunft der Kabinenmotorräder elektrisch. "Fahren mit einem Elektrofahrzeug macht Spass und ist gut fürs Gewissen. Selbst eingefleischte Motorradfahrer mit "Benzin im Blut" lassen sich begeistern. Die Beschleunigung mit dem Elektromotor ist unglaublich und es fährt sich so ruhig. Man hört sogar Vogelgezwitscher." Und wegen des tiefen Verbrauchs können solche Fahrzeuge auch problemlos 200 bis 300 Kilometer weit fahren bis die Akkus wieder aufgeladen werden müssen. Zum Laden der Akkus ist keine spezielle Infrastruktur nötig. Es reichen Haushaltssteckdosen mit 380 Volt, an die üblicherweise Waschmaschinen und Kochherde angeschlossen sind. Der Ladevorgang für die Akkus dauert rund eine Stunde.