An unserem Himmel herrscht Hochbetrieb: Immer mehr Flugzeuge sind tagtäglich unterwegs und dementsprechend ist auch der Luftraum immer dichter besetzt. Damit dieser Verkehr ohne Verspätungen abgewickelt werden kann, braucht es eine leistungsfähige Flugsicherung, welche die Bewegungen der Flieger permanent überwacht und den Piloten Anweisungen gibt, wie sie zu fliegen haben. In der Schweiz ist die Firma Skyguide für die Überwachung des Luftraums zuständig. Die Schweiz hat dabei als erstes europäisches Land die militärische und zivile Luftüberwachung der gleichen Organisation übertragen, damit der enge Luftraum möglichst gut ausgenutzt werden kann. Skyguide überwacht nicht nur den Luftraum über der Schweiz, sondern auch angrenzende Gebiete in Süddeutschland und Frankreich, welche für den Anflug auf Kloten und Genf benötigt werden. Umgekehrt werden Teile des Luftraums bei Basel und im Tessin von den französischen und italienischen Stellen überwacht.
Der Flugverkehr wird auf der ganzen Welt nach standardisierten Verfahren abgewickelt. Die Luftraumüberwachung muss stets wissen, wer wann wohin fliegt, und darauf achten, dass sämtliche Flugzeuge die verbindlichen Abstandsregeln einhalten. Dazu wird der Luftraum in verschiedene Sektoren aufgeteilt, die jeweils von verschiedenen Dienststellen betreut werden. Auf den Flughäfen selbst überwachen die Lotsen im Kontrollturm die Rollmanöver, die Starts und die Landungen sowie den Verkehr in den ersten Kilometern rund um den Flughafen. Die eigentlichen An- und Abflüge werden vom Anflugleitdienst überwacht, der das Gebiet rund 50 Kilometer um den Flughafen kontrolliert. Haben die Flugzeuge die Reiseflughöhe erreicht, verkehren sie auf sogenannten Luftstrassen, die vom Bezirksleitdienst überwacht werden.
20 Flüge mehr pro Stunde
Der schweizerische Luftraum gilt als einer der komplexesten überhaupt. Über der Schweiz kreuzen sich verschiedene wichtige internationale Routen. Zudem befindet sich eine Reihe von wichtigen Flughäfen in unmittelbarer Nähe zur Schweiz. Viele Flugzeuge müssen deshalb bereits im schweizerischen Luftraum die Höhe wechseln. Dadurch wird die Verkehrsüberwachung zusätzlich kompliziert.
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Ein Flickenteppich über Europa
Der europäische Luftraum gleicht einem Flickenteppich: Die über 650 Sektoren werden von rund 50 Flugverkehrskontrollstellen und einigen hundert Anflugskontrollstellen überwacht. Aus flugtechnischer Sicht ist die heutige Aufteilung alles andere als optimal: Die Sektorengrenzen enden oft an den Landesgrenzen, also nicht unbedingt dort, wo es vom Betrieb her sinnvoll wäre. Unter dem Namen «Single European Sky» wird der europäische Luftraum nun völlig neu aufgeteilt. Er besteht künftig nur noch aus fünf bis zehn funktionalen Blöcken. Die Schweiz wird dabei zusammen mit Deutschland, Frankreich und den Beneluxstaaten einen dieser funktionalen Blöcke bilden. Eine grosse technische Hürde sind die 25 verschiedenen Flugsicherungssysteme. Die Infrastruktur soll nun auf eine neue Basis gestellt werden – eine wichtige Voraussetzung, damit der einheitliche europäische Luftraum Realität werden kann.
Quelle: Technoscope 2/10: Luftfahrt. Technoscope ist das Technikmagazin der SATW für Jugendliche.
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