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Warum fliegt ein Bumerang zum Ausgangspunkt zurück?

Wurfhölzer gibt es in allen Farben und Formen

Wurfhölzer gibt es in allen Farben und Formen – der Bumerang kehrt aber nur zurück, wenn die Flügel richtig geschliffen sind und er mit Geschick geworfen wird. Bild: Gavran333/Shutterstock.com

Die Flügel eines Bumerangs gleichen den Tragflächen eines Flugzeugs – nur sind sie anders angeordnet. Sie werden im Flug von Luft umströmt, wodurch ein Sog zur Seite entsteht. Da der Bumerang um sich selbst kreist, ist er stabil genug, um dabei nicht umzukippen, sondern im Bogen wieder zum Ausgangspunkt zurückzufliegen.

Ein Wurfholz, das von alleine zurückkommt – ganz schön praktisch. Das dachten sich auch die Aborigines, die Ureinwohner Australiens, und benutzten solche Bumerangs zum Üben für die Jagd mit Wurfhölzern. Heute werden auch Sportwettkämpfe im Werfen veranstaltet, und Bumerangs gibt es mittlerweile in allen möglichen Formen, mit unterschiedlicher Anzahl Flügel. Doch das richtige Werfen will geübt sein. Und warum genau kommt dieses Ding eigentlich wieder zurück?

Bumerangflügel sind wie die Tragflächen eines Flugzeugs

Damit der Bumerang im Kreis fliegt, braucht er vor allem eines: Flügel, die aussehen wie die Tragflächen eines Flugzeugs. Das bedeutet, dass die vordere Kante des Flügels einen stärkeren Bogen machen muss als die untere Kante. Auf dem Bild siehst du, wie so ein Bumerangflügel im Querschnitt aussieht.

Bumerangflügel im Querschnitt

Grafik: Zoe Bont

Wenn der Bumerang geworfen wird, strömt die Luft über die Flügel. Der obere Weg (dunkelblauer Pfeil) über die geschwungene Kante ist länger als der untere Weg (hellblauer Pfeil). Um den Wegunterschied „aufzuholen“, strömt die Luft schneller über die obere Kante als über die untere Kante und „saugt“ so den Flügel nach oben (grüne Pfeile). Genau so funktionieren auch Flugzeugflügel.

Der Sog der Luft

Zwischen Flugzeug und Bumerang gibt es aber viele Unterschiede – einer davon ist die Wurfrichtung. Denn das Flugzeug fliegt parallel zum Boden, etwa wie eine Frisbeescheibe. Ein Bumerang jedoch wird senkrecht abgeworfen, so wie auch ein Fahrrad über den Boden rollt. Das heisst, der Sog der vorüberströmenden Luft zieht den Bumerangflügel nicht nach oben, sondern zur Seite! Rechtshänderbumerangs fliegen dabei immer eine Linkskurve.

Noch etwas genauer: Viele Kräfte in verschiedene Richtungen

Der Bumerang wird senkrecht nach vorne geschleudert, so dass er sich um sich selbst dreht. Nun wirken auf ihn zwei Kräfte: Durch den Wurf bewegt er sich nach vorne, und er kreist gleichzeitig um sich selbst. Auf den Bumerangflügel, der sich im Flug jeweils gerade zuoberst befindet, wirkt die stärkste Saugkraft der Luft. Dieser Flügel bewegt sich nämlich am schnellsten, denn seine Eigendrehung zeigt genau in Flugrichtung. Befindet sich der Flügel „unten“, ist dies nicht so, er dreht sich entgegen der Flugrichtung und ist darum langsamer. So wird der Bumerang immer oben stark und unten etwas schwächer zur Seite gezogen.

Kreiselnde Dinge sind stabil

Warum kippt er dann aber nicht einfach um und fällt flach auf den Boden? Das liegt daran, dass sich der Bumerang während dem Flug um sich selbst dreht. Kreiselnde Dinge verhalten sich aufgrund physikalischer Gesetze sehr stabil und fallen nicht einfach um, das weisst du sicher von senkrecht über den Tisch rollenden Münzen, Fährrädern und Spielzeugkreiseln. Der kreisende Bumerang kippt also nicht um, sondern dreht sich als Ausgleich etwas zur Seite. Du kannst dir das wie freihändig Fahrradfahren vorstellen: Um zu lenken, kippst du das Rad während dem Fahren mit deinem Körper etwas zur Seite. Es fällt aber nicht um, sondern beschreibt eine Kurve – genau so der Bumerang. Wenn er richtig geworfen wird, fliegt er eine schöne Kreisform und landet wieder beim Werfenden!

Erstellt: 10.12.2012

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