Indium ist eines der seltensten Elemente der Erde. In der Erdkruste finden sich im Schnitt in 100 Tonnen Festgestein nur gerade 24 Gramm Indium. Das Metall kommt somit ungefähr gleich selten vor wie Silber. Im Gegensatz zu Silber ist Indium jedoch kein Edelmetall und daher auch kaum bekannt. Dabei ist es für unsere Gesellschaft enorm wichtig, denn es stellt ein unverzichtbares Material zur Herstellung moderner Anzeigeelektronik und Solarzellen dar.
Indium ermöglicht Touchscreens
Indium wird unter anderem zu Indiumzinnoxid verarbeitet – englisch «indium tin oxide» (ITO) genannt. ITO ist nicht nur elektrisch leitend, sondern auch durchsichtig. Genau deswegen kommt es in Flachbildschirmen, Touchscreens und Displays zum Einsatz: ITO wird als dünne Schicht auf die Flüssigkristallzelle aufgetragen und steuert dann als transparenter Stromleiter die Anzeige auf den Bildschirmen. Daneben wird ITO aber für Dünnschicht-Solarzellen verwendet – auch da wegen seinen speziellen Eigenschaften.
Indiumreserven sind begrenzt
In den letzten Jahren hat der Verbrauch an Indium rasant zugenommen, von ca. 50 Tonnen pro Jahr Ende der 1980er Jahre auf heute weit über 500 Tonnen pro Jahr. Dementsprechend ist auch der Preis für Indium rasant angestiegen. Da Dünnschicht-Solarzellen in den nächsten Jahren einen grossen Aufschwung erleben werden, dürfte auch der Indiumverbrauch weiter ansteigen. Allerdings sind die heute bekannten Indiumreserven sehr beschränkt – man schätzt sie weltweit noch auf insgesamt 10'000 bis 15'000 Tonnen. Es ist daher zu befürchten, dass die Indiumreserven schon bald zur Neige gehen könnten. Da nur wenige Materialien ähnliche Eigenschaften haben wie ITO, wird es nicht einfach sein, diesen Rohstoff zu ersetzen.