In den letzten Jahren wurden viele neue Häuser mit einem tiefen Energieverbrauch gebaut. Etliche von ihnen sind aus Holz – und das mit gutem Grund: Aus energetischer Sicht ist Holz nämlich ein sehr vorteilhaftes Baumaterial, denn es weist im Vergleich zu anderen gängigen Baustoffen wie etwa Ziegelsteinen oder Beton eine deutlich geringere Wärmeleitfähigkeit auf. Mit Holz lässt sich also die hohe Wärmedämmung bei vergleichsweise geringer Wanddicke erreichen.
U-Wert: das Mass aller Dinge
Wie gut ein bestimmtes Bauteil, zum Beispiel eine Hauswand oder ein Dach, die Wärme im Haus zurückhalten kann, wird mit dem U-Wert – dem sogenannten Wärmedurchgangskoeffizient – angegeben. Je kleiner der U-Wert, desto schlechter wird Wärme geleitet und desto besser ist also die Wärmedämmung. Der U-Wert gibt dabei an, wie hoch der Energieverlust pro Quadratmeter Oberfläche und pro Grad Temperaturunterschied ist.
Eine typische Haus-Aussenwand aus Ziegeln isoliert schon mehr als doppelt so gut wie eine gleich dicke, ungedämmte Beton-Wand. Eine Aussenwand in Holzrahmenbauweise, wie sie bei Wohnhäusern aus Holz häufig zu finden ist, hat einen sehr niedrigen U-Wert – die Energieverluste durch diese Mauer sind mehr als siebenmal geringer als durch die Ziegelwand, gegenüber der Betonmauer beträgt die Energieeinsparung sogar das 15-fache.
Die geringere Wärmeleitfähigkeit der Holzrahmenbauweise ergibt sich aus der Tatsache, dass das Isolationsmaterial direkt in die Wandkonstruktion integriert werden kann. Bei der Massivbauweise hingegen muss eine zusätzliche Dämmschicht aussen an die Wand angebracht werden, um eine günstige Energiebilanz zu erreichen.
Aus Brandschutzgründen durften bis vor kurzem nur zweigeschossige Häuser aus Holz gebaut werden. Inzwischen wurden die Brandschutzvorschriften jedoch angepasst, so dass heute sogar sechsstöckige Gebäude aus Holz erstellt werden dürfen.