Sterne & Weltraum

Was ist mit der Mars-Sonde Phobos-Grunt passiert?

Diese Bahn hätte die Marssonde Phobos-Grunt fliegen sollen

Diese Bahn hätte die Marssonde Phobos-Grunt fliegen sollen...Bild: Pline/Wikimedia Commons, CC-Lizenz

Die russische Raumfahrt ist unter grossem Druck: Seit 15 Jahren hat sie keine Missionen mehr auf andere Planeten oder deren Monde durchgeführt. Nun war wieder einmal eine grössere Expedition geplant, doch das Projekt Phobos-Grunt ist buchstäblich abgestürzt.

Am 8. November 2011 startete die russische Marssonde Phobos-Grunt auf ihre Reise zum Marsmond Phobos. Phobos (griechisch für "Furcht") ist mit einer Länge von ca. 27 km viel kleiner als unser Mond. Dort sollten Bodenproben genommen und bis zum Jahr 2014 zur Erde zurückgeflogen werden.

Phobos-Grunt wurde in einem ersten Schritt in eine niedrige Erdumlaufbahn geschossen, wo dann ein weiteres Antriebssystem hätte starten müssen, um die Sonde zum Marsmond zu befördern. Dies scheint aber nicht funktioniert zu haben, und auch der Funkkontakt zur Sonde brach plötzlich ab.

Modell der Mars-Sonde Phobos-Grunt

Modell der Mars-Sonde Phobos-Grunt. Bild: Pavel Kolotilov/Wikimedia Commons, CC-Lizenz

Ohne diesen Antrieb verlor die Sonde an Höhe kam stark von ihrem Kurs ab und sank wieder zur Erde zurück. Von mehreren über die ganze Welt verteilten Bodenstationen aus versuchte man während Wochen, Funkkontakt zur Sonde herzustellen, doch leider ohne Erfolg. Das nordamerikanische Weltraumüberwachungssystem Norad vermutete sogar, dass die Sonde bereits ab Ende November abstürzen könnte.

Es war dann aber erst am 15. Januar 2012 so weit. Grosse Teile der Sonde verglühten auf dem Weg zur Erdoberfläche, da sie sich bei der Reibung mit der Luft sehr stark erhitzten. Ein solcher Vorgang ist auch bei Meteoroiden zu beobachten, wenn sie durch unsere Atmosphäre schiessen. Einige Trümmerteile erreichten dennoch die Erde, doch glücklicherweise trafen sie keine bewohnten Gebiete, sondern versanken im Pazifik. Ein unrühmliches Ende für die 13,5 Tonnen schwere und 120 Millionen Euro teure Sonde!

Erstellt: 14.01.2013

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