Normalerweise schauen immer beide Augen miteinander in die gleiche Richtung. Bei jeder 20. Person sind die Augenmuskeln aber unterschiedlich stark ausgebildet, und es kommt zu einer Fehlstellung der beiden Augen zueinander. Wenn nicht beide Augen gleichzeitig ein Objekt betrachten, kann es zu Störungen im Tiefensehen kommen.
Es gibt viele verschiedene Arten von Schielen, die unterschiedlich behandelt werden
Beim sichtbaren Schielen weicht die Blickrichtung des einen Auges konstant von der Blickrichtung des anderen Auges ab. Wenn das Schielen so klein ist, dass man es als Laie nicht sieht, so nennt man es Mikroschielen. Bei Kindern ist Mikroschielen gefährlich, weil es oft erst spät entdeckt wird und Sehbehinderungen zurück bleiben können.
Das „versteckte“ Schielen kommt erst zum Vorschein, wenn die Zusammenarbeit beider Augen unterbrochen wird, wenn zum Beispiel ein Auge abgedeckt wird oder beim Schlafen. Sobald beide Augen zusammen arbeiten, fixieren sie aber sofort wieder den gleichen Punkt, und das Schielen verschwindet. Bei den meisten Menschen mit verstecktem Schielen kommt es nicht zu Sehproblemen. Bei einigen ist die Fehlstellung der Augen aber so stark, dass es viel Mühe kostet, das Schielen zu kompensieren. In diesen Fällen kann es zu starken Kopf-, Augenschmerzen, Verschwommensehen oder Doppeltsehen kommen.
Zum Schielen kann es aber auch im Erwachsenenalter kommen. Beim Lähmungsschielen funktioniert der Augenmuskel nicht mehr. Das Lähmungsschielen kann bei älteren Menschen mit hohem Blutdruck, Zuckerkrankheit oder nach Hirninfarkten auftreten.