Bereits in der Frühzeit stellten Menschen Essig her. Doch eigentlich gibt es Essig schon länger, als es Menschen gibt. Die saure Flüssigkeit entsteht nämlich aus Alkohol, und dieser ist in der Natur in Form von vergorenen Früchten reichlich vorhanden. Auch unsere Vorfahren entdeckten, dass Bier und Wein, die zu lange offen an der Luft standen, „sauer“ wurden. Bald schon begannen sie die Eigenschaften des entstandenen Essigs zu schätzen.
Essigsäurebakterien als kleine Arbeiter
Damit Essig entsteht, braucht es neben Alkohol und Luft auch noch kleine Helfer: Bakterien. Die winzigen Lebewesen sind überall und machen aus Alkohol Essig. Sie „essen“ (man sagt: oxidieren) den Alkohol, und zurück bleibt Essigsäure. Eine wichtige Voraussetzung für diesen Vorgang ist Luft, denn genau wie wir benötigen die Bakterien Sauerstoff zum Leben und Arbeiten. Auch können nicht alle Bakterien aus Alkohol Essig machen, sondern nur die „Essigsäurebakterien“. Entdeckt wurden diese Mikroorganismen im 19. Jahrhundert von Louis Pasteur, nach dem das „Pasteurisieren“ benannt wurde.