Oft wenig beachtet von der Öffentlichkeit hat die Nukleartechnik in den letzten Jahrzehnten in Medizin, Sicherheitstechnik, Industrie und Forschung eine immer grössere Verbreitung gefunden. Am häufigsten kommen radioaktive Atome oder Elektronenröhren (Röntgenröhren) zum Einsatz. Fünf natürliche Eigenschaften machen die von ihnen ausgehende energiereiche, „ionisierende“ Strahlung zu vielseitigen Werkzeugen:
- Sie ist einfach und gut zu messen.
- Sie dringt durch Materie und macht das Innerste sichtbar.
- Sie bringt Energie gezielt ins Innere von Materialien, sodass diese die gewünschten Eigenschaften erhalten.
- Durch sie wird der bestrahlte Körper nicht selbst radioaktiv.
- Radioaktive Stoffe zerfallen mit der Zeit – sie tragen eine innere Uhr.
Breite Anwendung
Radioaktive Stoffe und die Röntgenstrahlung werden heute in grosser Vielfalt genutzt:
- Gesundheit: Die moderne Medizin ist ohne die Nutzung von Röntgenstrahlung und Radioisotopen undenkbar.
- Sicherheit: Energiereiche Strahlen sterilisieren Arzneien und Verpackungen und helfen bei Grenz- und Gepäckkontrollen.
- Forschung: Radioaktive Markierstoffe vermehren das Wissen über unsere Umwelt und helfen beim Entwickeln umweltschonender Technologien und Produkte.
- Industrie: Nukleare Techniken überwachen Produktionsabläufe, helfen bei der Qualitätskontrolle und entdecken Materialfehler.
Die Breite der Anwendungsmöglichkeiten zeigt sich an der grossen Zahl der direkt mit der Nukleartechnik verbundenen Arbeitsplätze: Im Jahr 2017 waren in der Schweiz nach Zählung des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) rund 98’000 Personen beruflich strahlenexponiert. Das sind über 30% mehr als zehn Jahre zuvor. Drei Viertel dieser Menschen arbeiteten im medizinischen Bereich.