Technik & Materialien

Berufe an der frischen Luft

Drohne in verschneiter Bergwelt

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Hast du Lust, Technik nicht nur im Büro, im Atelier und am Bildschirm, sondern draussen in der echten Welt zu erleben? In dieser Technoscope-Ausgabe werden spannende technische Berufe vorgestellt, bei denen Action und Naturerlebnisse garantiert sind. Ob von zuoberst auf dem Seilbahnmast aus genossene Sonnenuntergänge oder Hightech-Ausrüstung im Wald – entdecke, wie du dein Interesse an Technik und deine Liebe für die Natur mit einem spannenden Beruf kombinieren kannst.

Berufswahl – Wie viel Frischluft soll es sein?

Prinzipiell lässt sich als Faustregel festhalten, dass mit steigender Qualifikation der Anteil der Schreibtischarbeit steigt. Während bei der beruflichen Grundbildung häufig draussen gearbeitet wird, sind bei Hochschulabsolvent:innen Tätigkeiten an der frischen Luft eher die Ausnahme als die Regel und meist kombiniert mit Auswertungen, Berechnungen und Analysen am Computer.

Lawinenprognostikerin – Die Powderfrau

Célia ist Lawinenprognostikerin. Es ist ein Beruf, für den es keinen festen Ausbildungsweg gibt. "Wir alle brennen fürs Thema und den Rest lernt man im Job", sagt Célia.

Forstleute – Hüter des Waldes

Janniks Büro ist der Wald. Er arbeitet draussen, bei jeder Temperatur und jedem Wetter. Und möchte nirgends anders sein.

Seilbahnmechatroniker – Der Schwindelfreie

Seilbahnen – Schweizer Ingenieurkunst vom Feinsten – haben es Felix schon immer angetan. Da ist einmal die beeindruckende Mechanik und dazu die grandiose Berglandschaft. Wie sieht sein Berufsalltag aus?

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Landmaschinenmechs – Die Held:innen vom Hof 

Grosse Maschinen haben es ihnen angetan. Ob Traktoren, Heugebläse, Ballenpressen oder Motormäher – alles, was in der Landwirtschaft zum Einsatz kommt, können Landmaschinenmechaniker:innen warten, zerlegen und wieder zum Laufen bringen, indem sie defekte Teile ersetzen oder neu anfertigen. Sie arbeiten nicht nur in der Werkstatt, sondern oft auch direkt auf dem Hof ihrer Kund:innen. Gerade während der Erntezeit wird ihr Kommen dort sehnlichst erwartet – zum Beispiel, wenn mitten auf dem Feld plötzlich die Mähmaschine streikt. Zu ihren Aufgaben gehört es auch, ihren Kund:innen zu erklären, wie sie ihre Maschinen optimal nutzen können, oder sie bei Neuanschaffungen zu beraten. Oft spezialisieren sie sich auf einen Fahrzeugtyp oder eine Marke und werden so zu gefragten Expert:innen, die später eine Werkstatt leiten oder sich selbstständig machen können. Die Lehre dauert 4 Jahre.

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Weinfachleute – Innovation im Rebberg

Als Weinfachmann/-fachfrau beherrschst du eine der ältesten Kulturtechniken, setzt dabei aber modernste technische Hilfsmittel wie Abbeermaschinen, Separatoren, Filtrationsanlagen oder Verpackungsmaschinen ein. Der Rebberg ist dir ebenso vertraut wie der Weinkeller. Rund ums Jahr hegst und pflegst du die Rebstöcke und erntest im Herbst die reifen Trauben. Du kelterst den Jungwein, überwachst seine Gärung in Bottichen und Fässern und begleitest seine Reifung zum edlen Tropfen. Feines Gespür und modernste Technik Deine Arbeit verbindet Naturverständnis mit technischer Präzision. Du verlässt dich auf deine Augen, deine Nase und deinen Gaumen, aber auch auf mikroskopische und chemische Analysen. Und schliesslich gehören zu deinen Aufgaben auch das Marketing und der Kontakt zu den Kund:innen. Die Lehre dauert 3 Jahre. Ein Lehrjahr im Welschland oder im Tessin bietet Einblicke in andere Weinregionen und nach dem Lehrabschluss locken Arbeitsaufenthalte in Amerika, Südafrika oder Frankreich.

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Geomatiker:innen – Die Welt vermessen

Geomatiker:innen EFZ sind bei Wind und Wetter unterwegs. Mit ihren speziellen, hochpräzisen Messgeräten vermessen sie die Welt, teilen sie in Flächen, Linien und Punkte auf, bestimmen Entfernungen und Winkel: Wo verlaufen die Grenzen eines Grundstückes? Wo stehen Gebäude? Was hat sich im Gelände seit der letzten Messung verändert? Ohne das genau zu wissen, können keine Neubauten geplant, keine Strassen oder Wasserleitungen gebaut, keine Glasfaserkabel verlegt werden. Aber nicht nur für die nachhaltige Raumplanung sind Geodaten nötig: Auch Google Maps oder das Navi fürs Auto basiert auf der Geomatik, der Wissenschaft von der Vermessung der Erde. Die gemessenen Daten werten Geomatiker: innen am Computer aus und setzen sie in Pläne, Karten, Geo-Informationssysteme und 3D-Modelle um. Je nach Schwerpunkt arbeiten sie für Ämter, Behörden oder in Ingenieurbüros. Die Lehre dauert 4 Jahre. Danach haben die gefragten Fachkräfte auch vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten.

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Recyclist:innen – Verwandlungskunst

Was nicht alles im Müll landet! Glas, Metall, Holz, Karton, Textilien, Reifen, Chemikalien, Elektronik, Abbruchmaterial. Recyclist:innen sorgen dafür, dass alles, was wiederverwertbar ist, eine zweite Chance erhält – der Umwelt zuliebe. Sie demontieren, sortieren und bereiten Materialien auf, die wiederverwertet werden können. Sie sorgen dafür, dass nur in der Entsorgungsanlage landet, was unbrauchbar oder gefährlich ist. Mit Gabelstapler, Hallenkran, Schrottschere, Shredder, Schneidbrenner oder Waage kennen sie sich ebenso aus wie mit chemischen Verfahren zur Bestimmung von Materialien. Geschützt mit Helm, Sicherheitsschuhen und Handschuhen arbeiten sie in grossen Hallen oder bei Wind und Wetter im Freien. Weil die Kreislaufwirtschaft immer wichtiger wird, sind  Recyclingexpert:innen sehr gefragt und auch die Weiterbildungsmöglichkeiten vielfältig, z.B. ein Bachelorstudium in Energie- und Umwelttechnik an einer Fachhochschule.

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Umwelttechnikingenieur:innen – Zukunft studieren

Ohne Energie läuft gar nichts. Doch statt aus Atomkraft, Kohle, Gas oder Öl soll sie in der Schweiz künftig aus klimafreundlichen Quellen gewonnen werden. Diese Energiewende erfordert Veränderungen – und die Köpfe und Macher, die sie planen und begleiten. Zum Beispiel Energie- und Umwelttechnikingenieur:innen mit Schwerpunkt erneuerbare Energien. Sie sind die Profis für nachhaltige Energiesysteme im Einklang mit der Natur. Sie kennen sich mit Biomasse, Sonnen-, Wind- und Wasserkraft aus und planen den Bau, die Installation und den Betrieb der entsprechenden Anlagen. Das können Photovoltaik-Anlagen auf Hausdächern und an Fassaden sein oder Wasser- oder Windkraftanlagen im Gebirge. Im Herzen der Schweizer Alpen – also mit vielen Anschauungsbeispielen direkt vor der Tür – bildet die Walliser Fachhochschule (HES-SO Valais- Wallis) in Sitten diese Energiefachleute der Zukunft in einem praxisorientierten dreijährigen Bachelorstudium aus.

Erstellt: 12.11.2025
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